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SCHACH-SPHINX/04598: Nichts bescheidener als Ruhm (SB)


Viel Gelegenheit zum Schachspielen gab es für Murray Chandler in seiner Heimat Neuseeland nicht. Er machte sich, wie es schon von alters her die Handwerksgesellen getan hatten, also auf den Weg, verließ die Insel im Süden der Welt und fand eine andere auf der nördlichen Halbkugel. Genauer gesagt mischte er sich unter die englischen Meister. Seit 1978 wütete und spielte er sich durch die englischen Turniere, verfaßte eine Reihe von Eröffnungslehrbüchern und war stets auf der Suche, seiner Kunst den fehlenden Schliff zu geben. Mittlerweile ist es ruhiger um den neuseeländischen Meister geworden. Die Reiselust scheint erlahmt, das Fieber erloschen zu sein. Vielleicht hat er aber auch nur etwas erkannt, was die meisten Spieler irgendwann begreifen, nämlich daß der Ruhm der Welt allemal bescheidener ist als das im stillen reifende Verstehen des eigenen Kunstempfindens. Turniere, Pokale, Preisgelder, jeder Erfolg hat seinen Preis, doch nicht jeder ist bereit, ihn zu bezahlen. Das heutige Rätsel der Sphinx stammt aus den Sturm-und-Drang-Zeiten Chandlers. Sein Kontrahent White hatte mit Schwarz jugoslawisch verteidigt, sich allerdings in Ermangelung tieferer Kenntnisse bald schon in eine heillose Lage hineinmanövriert. Für Chandler war es ein leichtes, die schwarze Stellung zu erschüttern. Also, Wanderer, aus welcher Richtung kam der Hieb?



SCHACH-SPHINX/04598: Nichts bescheidener als Ruhm (SB)

Chandler - White
England 1980

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Die belgische Meisterin schuf mit 1...c5-c4! einen Stützpunkt für ihren Springer und Turm und nutzte darauf die Schwächen im Lager ihrer Kontrahentin für eine geschickte Überrumpelung: 2.Sf3-e1 c4xd3 3.Se1xd3 Sb6-c4 4.Ta3-a2 a7-a6 5.Dc2-b3 Sc4-d6 6.Sd3-b4 Tc8-c4 7.f2-f3 Sd6-f5 8.Kg1-f2? - verkürzt die Leiden, die 8.Ta2-d2 nur unnötig verlängert hätte - 8...Sf5xd4! 9.c3xd4 Tc4xb4 10.Db3-d1 Da5-b6 und Weiß gab auf.


Erstveröffentlichung am 15. Januar 2001

19. Dezember 2012





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