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SCHACH-SPHINX/04754: Mit zauberhaftem Hauch (SB)


König Artus' Tafelrunde gab nicht nur Stoff für unzählige Rittergeschichten und Machtintrigen her, auch das Schachspiel fand darin einen Brunnen für magische Begebenheiten. So tauchten in diesem Sagenkreis gar wunderliche Schachbretter auf, die auf Zuruf durch die Luft herbeigeflogen kamen. Fragt sich nur, welche Varianten man auf einem solchen Zauberbrett spielen sollte? Aber nein, dies Brett besaß ein verborgenes Eigenleben. Berührte man die Figuren darauf nämlich mit einem Zauberstab, so begannen sie von selbst gegeneinander zu spielen. Man könnte in unserer technologisierten Zeit einräumen, daß in diesen Sagen prophetisch nur die Entwicklung der Schachcomputer vorweggenommen wurde. Ganz so einfach lassen sich Symbole sicherlich nicht enträseln. Auch der Einwand, im Symbol spiegele sich die Wirklichkeit gleichsam durch einen literarischen Kunstgriff wider, scheint die Dinge um den Artusschen Sagenkreis allzu leichtfertig zu profanisieren. Man müßte die Sprache der Symbole sprechen, wenn man ihren Hintersinn begreifen wollte. Im heutigen Rätsel der Sphinx hatte es der englische Meister Miles leichter, denn den Zauberstab setzte er mit Gedankenschärfe ein und auch die weißen Figuren führte er mit eigener Hand. Also, Wanderer, die Zeichen stehen auf Sturm!



SCHACH-SPHINX/04754: Mit zauberhaftem Hauch (SB)

Miles - Browne
Luzern 1982

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Der völlig unmotivierte Zug 1...Sd7-c5? war von Kindermann leicht zu widerlegen. Nach der Vorklärung durch 2.Sb3xc5 d6xc5 3.Lg5xf6 g7xf6 4.Ta1-b1 Db2-a3 brachte 5.Sc3xb5! die Entscheidung. Der englische Meister Stean gab sich sogleich geschlagen, denn nach 5...a6xb5 6.Ld3xb5+ Ke8-e7 7.Tf1-d1 gäbe es gegen die Mattdrohungen auf d6 und d8 keine Rettung.


Erstveröffentlichung am 06. März 2001

24. Mai 2013





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