SCHACH-SPHINX/04900: Furchtlos gegen den Kasparow-Bezwinger (SB)

Boris Gulko, der glatzköpfige Ex-Russe mit amerikanischem Paß, gehört zu den wenigen Schachmeistern, die sich zur Ehre halten dürfen, Garry Kasparow, dem Weltmeister der Profi-Organisation, drei Siege abgetrotzt zu haben. 1981 glückte ihm das in Frunse, dann ein Jahr später in Kislowodsk und schließlich 1990 in Linares. Gulko, ein scharfsinniger Angriffsspieler mit gutem Gespür für unterschwellige Nuancen und Stellungsunwuchten, hatte solches Schlachtenglück allerdings nicht immer. Recht durchwachsen ist seine Karriere. Mal glänzte er himmelan, dann wieder spielte er schwefelig schlecht. Ganz besonders hart traf es ihn 1988 bei der Schacholympiade von Thessaloniki, und das ausgerechnet gegen einen dänischen Noboby namens Hoi, der keine Furcht gegen den Kasparow-Bezwinger zeigte. Und siehe da, Hoi zauberte so mir nichts dir nichts aus einer bescheidenen Eröffnung eine Kombinationspartie wie aus den besten Tagen der Schachromantik hervor. Stellungen solchen Typs sind natürlich geeignet, die Phantasie anzukurbeln. Hoi hatte indes in seinem Landsmann Bent Larsen ein schillerndes Vorbild für bedingungsloses Angriffsschach. Also, Wanderer, wie setzte der Däne das Getriebe des Angriffs mit den weißen Steinen in Gang?

Hoi - Gulko
Thessaloniki 1988

Auflösung letztes Sphinx-Rätsel:
Solche Stellungen liebte Spielmann, und mit ihm wohl jeder Anhänger des Königsgambits. Nach 1...Dh5xh4 schürte er den Sturm gegen den schwarzen König mit 2.Tf1xf3! g4xf3 3.Dd1xf3 Sg8-f6 - notwendig, um nicht sofort unterzugehen - 4.e5xf6+ Kg7-f8 5.Lc1-f4! Sb8-a6 6.Df3-e4! Dh4-g4 7.Ld5xb7! Lc8xb7 - Verzweiflung - 8.Lf4xh6+ Th8xh6 9.De4xg4 Th6- h7 10.Dg4-g6 Th7-f7 11.c2-c3 Lb4-d6 12.Sg3-f5 Lb7-e4 13.Dg6-h6+ Kf8-g8 14.Dh6-g5+ Kg8-f8 15.Sf5-h6 und Schwarz gab auf.

Erstveröffentlichung am 24. April 2001

17. Oktober 2013

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