Schattenblick → INFOPOOL → SCHACH UND SPIELE → SCHACH


SCHACH-SPHINX/06744: Tragik eines großen Spielers (SB)


Von der Spitze herunter ist der Abstieg am tiefsten und empfindlichsten, und kaum ein anderer Großmeister hat dies mehrere Male so intensiv zu spüren bekommen wie der Holländer Jan Timman. Die Unbeständigkeit seines Spiels war ihm oft zum Stolperstein geworden. In besseren Tagen hatte er auf dem Brett niemanden zu fürchten gebraucht, doch spielte er einmal unter Niveau, so verlor er Partien sogar gegen Nobodys und Nachwuchsspieler. Beispielsweise 1982 beim Interzonenturnier in Las Palmas, an dem Timman als zweitbester Spieler laut Elo-Liste an den Start gegangen war. Alle Welt hatte mit seiner Qualifikation gerechnet. Doch in den ersten sechs Runden fabrizierte er nur vier Remisen und verlor zwei Partien. Bis zum Ende des Turniers holte er sich zwar noch drei Siege, kam jedoch über den siebten Platz nicht hinaus. Besonders tragisch war seine Niederlage aus der neunten Runde gegen den bis dahin unbekannten Rumänen Suba gewesen. Bis zum 25. Zug hatte Timman glänzend aufgespielt, doch dann innerhalb der nächsten sechs Züge ruinierte er seine vorzügliche Stellung aufgrund dreier in der Tat schwerwiegender Fehler und erlaubte seinem Kontrahenten im heutigen Rätsel der Sphinx nach zuletzt 1...Da7-a5? gar eine hübsche Gewinnkombination, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06744: Tragik eines großen Spielers (SB)

Suba - Timman
Las Palmas 1982

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Die schwarze Mattdrohung war hübsch, aber völlig kraftlos, denn Weiß kam zuerst zum Zuge mit 1.Td1-d8+! Ta8xd8 2.De7-f6+! und Schwarz gab auf, da sein König nach 2...Lh6-g7 3.Df6xd8+ zum Abdanken gezwungen wird.


Erstveröffentlichung am 13. November 2005

12. November 2018


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang