Planmäßig am Ziel vorbeimanövriert, so könnte man das Spiel des Nachziehenden treffsicher bezeichnen. Anstatt, wie es bei einem Sizilianier erforderlich wäre, den Flügelkampf auf der Damenseite aufzunehmen, verhedderte sich Großmeister Sweschnikow in dubiosen Damen- und Läuferaktionen, die im heutigen Rätsel der Sphinx jedoch allenfalls Weiß zugute kamen. Sein Kontrahent, der ungarische Meisterspieler Sax, bedankte sich mit der starken Besetzung der Turmlinien, und weil Sweschnikow sich kopfüber in Entwicklungsdefizite gestürzt hatte, war es zudem nunmehr ein leichtes, die weißen Streitkräfte zu einem fulminanten Angriff zu formieren. Der schwarze König ist allem Anschein nach in Sicherheit, doch bereits der zweite Blick läßt Schlimmes befürchten. Es fehlt der unentbehrliche Verteidigungsspringer, ein Manko, das dem weißen Angriff Tür und Tor öffnete. Bereits der nächste Zug des Weißen stellte die Weichen auf Sieg, Wanderer.
Sax - Sweschnikow
Hastings 1977
Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Nicht plump wie ein Elefant, sondern mit edler Eleganz klopfte der
Läufer an die weiße Königspforte: 1...Lb4-a3!! Unschicklich wäre nun
2.De2xe7 gewesen wegen 2...La3xb2+ 3.Kc1-b1 Lb2xc3+ 4.Kb1-c1 Lc3-b2+
5.Kc1-b1 Lb2-a3+ 6.Ld2-b4 Tb8xb4+ 7.Kb1-a1 Tb4-b1+ 8.Ka1xb1 La3xe7
9.d5xc6 Lc8-e6. Auf das Klopfen antwortete man ihm mit kalter
Ignoranz. Doch der Läufer wußte sich zu helfen: 2.Sc3-a4 La3xb2+
3.Sa4xb2 De7-a3 4.De2-e5 Tf8-e8 5.De5-d4 c6-c5! 6.Dd4-c3 Da3xa2 7.Ld2-
e1 Te8-e2!! 8.Ld3xe2 Sf6-e4 und Weiß konnte die Pforte nicht länger
versperren.
Erstveröffentlichung am 12. April 2006
11. April 2019
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