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SCHACH-SPHINX/06942: Siegeszug eines Außenseiters (SB)


Favorisiert beim Großmeisterturnier in Dortmund 1994 war eigentlich der Vorjahressieger Antoli Karpow. Doch der damalige FIDE-Weltmeister startete gleich mit einem Handicap. In der langen und strapaziösen Auftaktpartie gegen Michael Adams erlitt er eine Oberschenkelentzündung und mußte täglich ambulant behandelt werden. Der Streßfaktur stieg natürlich um ein Vielfaches an. Vielleicht war dies auch der Grund, daß er am Ende des Turniers gerade 50 Prozent der möglichen Punkteausbeute erzielte. Ein anderer Name war es, der schließlich in der Presse hofiert wurde. Niemand hatte mit dem excellenten Abschneiden des holländischen Großmeisters Jeroen Piket gerechnet, zumal er im Jahr zuvor auf den letzten Platz gelandet war. 1994 ließ er jedoch nichts anbrennen und siegte mit 6,5 Punkten vor Adams, der auf 5,5 Punkte kam. Piket zeigte sich in allen Phasen des Turniers souverän. Ohne eine Verlustpartie nahm er dann den Siegerpreis entgegen. Im heutigen Rätsel der Sphinx schlug Piket - übrigens als einziger in Dortmund - den russischen Großmeister Wladimir Jepischin, der mit den schwarzen Steinen keine sonderlich günstige Variante der Pirc-Ufimzew-Verteidigung gewählt hatte. Nach einem Fehler im 13. Zuge gewann der Holländer die Qualität und setzte nun zum Schlußangriff an, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/06942: Siegeszug eines Außenseiters (SB)

Piket - Jepischin
Dortmund 1994

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Das siegesgewisse Lächeln verging dem Nachziehende im Nu, als sein Kontrahent den nächsten Zug ausführte. Nach 1.Sd3xe5! war die schwarze Stellung nicht einmal ein Trostpflaster wert. 1...Lb5xf1 war wegen 2.Se5-c6 jenseits von Gut und Böse, so daß nur 1...Sg6xe5 in Frage kam. Kurz war das Leiden danach: 2.Lf1xb5 Se5-f3+ 3.Kg1-g2 Sf3xd2 4.Db4xd2 f7-f5 - natürlich ging 4...Db8xb5 5.Tc1-c8+ Ke8-e7 6.Dd2-g5+ nicht - 5.Lb5xd7+ Ke8xd7 6.Dd2-c3 und Schwarz gab wegen der zuvielen Drohungen auf.


Erstveröffentlichung am 30. Mai 2006

29. Mai 2019


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