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SCHACH-SPHINX/07257: Ein notorischer Faulenzer (SB)


Von Boris Spassky, dem Ex-Weltmeister, der 1972 in Island seinen Titel an den Amerikaner Bobby Fischer verlor, und der von sich gerne behauptete, er sei ein notorischer Faulenzer, was wiederum seinen Trainern schlaflose Nächte bereitete, nun von diesem Boris Spassky kann man sich kaum vorstellen, daß er in jungen Jahren ein leidenschaftlicher Leichtathlet war, daß er gar eben eine solche Laufbahn einschlagen wollte. Die sowjetischen Sportfunktionäre entdeckten an ihm freilich noch ein weiteres Talent, und das hatte er nicht in den Beinen, sondern im Kopf. Früh steckte ihn der Schachverband von Leningrad in die Leistungsriege, und Spassky enttäuschte nicht. 1953, gerade einmal 16jährig, errang er den Titel des 'Internationalen Meisters', und 16 Jahre später war er Weltmeister. Eine schillernde Karriere für einen, der ursprünglich seine Muskeln gebrauchen wollte, um Rekorde zu erzielen. Das Schach scheint ihm dann doch diese Lust aufs Körperliche genommen zu haben. Auf dem Brette jedoch wie im heutigen Rätsel der Sphinx konnte Spassky seine Gedanken sehr wohl in blitzschnelle Kombinationen verwandeln, Wanderer. Spassky gewann mit den schwarzen Steinen sehr eindrücklich.



SCHACH-SPHINX/07257: Ein notorischer Faulenzer (SB)

Tolush - Spassky
UdSSR 1955

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Auch ein Polemiker wie Gutmayer hätte bei 1.Lg2-h3! De6xh3 2.Td4xf4! in die Hände geklatscht und sich gefreut. Schwarz streckte die Waffen, denn gegen die Drohungen 3.Lc3xe5+ oder 3.Tf4xf8+ half ihm auch der Gegenschlag 2...Ld5xf3+ 3.e2xf3 Td7xd3 nicht.


Erstveröffentlichung am 10. April 2007

1. Mai 2020


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