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SCHACH-SPHINX/07275: Innere Struktur des Problems (SB)


Schachstellungen als Rätsel aufzufassen war eine Erfindung der Araber, um auf diese Weise den kombinatorischen Verstand herauszufordern. Wer sich in diesen Labyrinthen zurechtfand und noch dazu eine Lösung ersann, hatte die Spur einer strengen Logik im materiellen Dickicht der Steine entdeckt und sich so einen Ausblick auf die strategischen Schachgesetze eröffnet. Der Suchende braucht natürlich viel Geduld, um sein Auge zu schulen, denn der Gewinnweg versteckt sich tief im alltäglichen Gewand. Bis man den flüchtigen Schatten einer Idee gestaltet und geschmiedet hat, vergehen viele Lehrjahre - der Zugewinn ist dann jedoch nicht mehr wechselbar und hilft, das Spiel am Brett gesünder zu entwickeln. Das heutige Rätsel der Sphinx stammt aus der 1967er Juniorenmeisterschaft in Schweden, wo der seinerseit 15jährige Danielsson und sein ein Jahr jüngerer Kontrahent Blomberg die Klingen kreuzten. Blomberg gewann späterhin Wettkampf und Titel. Sein spähender Sinn für Geistesblitze offenbarte sich insbesondere in der Partie gegen Danielsson. Mit seinem 12. Zug stellte er seinen Damenläufer auf das Feld d7, was wie ein Fehlgriff wirkte und Danielsson dazu bewog, 13.Te5-d5 zu ziehen, im Glauben, so eine Figur erobern zu können, Nun, Wanderer, welche dreizügige Kombination hatte er in seiner Habgier übersehen?



SCHACH-SPHINX/07275: Innere Struktur des Problems (SB)

Danielsson - Blomberg
Schweden 1967

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Der Wert des Zuges 1.e4-e5 scheiterte an seiner taktischen Blindheit: 1...Ta2xb2!! 2.Kc1xb2 Dc7-c3+ 3.Kb2-b1 Dc3xe3 4.Dg4-h4 De3xe5 oder 4.Dg4-d4 De3xd4 5.Sb3xd4 d6xe5 und das schwarze Läuferpaar entfaltet eine vernichtende Kraft.


Erstveröffentlichung am 28. April 2007

19. Mai 2020


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