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SCHULE/364: "lernreich 2.0" - Modellversuch selbstständiges Lernen durch digitale Medien (Uni Augsburg)


Universität Augsburg - Pressemitteilung vom 21. Mai 2013

lernreich 2.0 - Üben und Feedback digital

Bayernweiter Modellversuch zur Unterstützung selbstständigen Lernens durch digitale Medien wird von der Augsburger Mediendidaktikerin Prof. Dr. Kerstin Mayrberger wissenschaftlich begleitet.



München/Augsburg/stmuk/KPP - Vertreter aus Schulpraxis, Wirtschaft und Wissenschaft haben am 13. Mai 2013 in München den offiziellen Startschuss für das Modellprojekt "lernreich 2.0 - Üben und Feedback digital" der Stiftung Bildungspakt gegeben. 46 Projektschulen aus allen Regierungsbezirken des Freistaats werden in den kommenden drei Schuljahren erproben, wie webgestützte Lern- und Übungsangebote Schülerinnen und Schüler in ihrem individuellen Lernfortschritt vor allem in Mathematik und im naturwissenschaftlichen Bereich unterstützen können. Den Eröffnungsvortrag bei der Kick Off-Veranstaltung hielt die Augsburger Mediendidaktikerin Prof. Dr. Kerstin Mayrberger, die den Schulversuch gemeinsam mit dem LMU-Pädagogen Prof. Dr. Frank Fischer wissenschaftlich begleitet.

Schülerinnen und Schüler in ihrer Lebenswirklichkeit abholen

"Digitale Medien gehören heute zum Alltag junger Menschen. Mit dem Modellversuch wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler in ihrer Lebenswirklichkeit abholen und das Potenzial digitaler Medien nutzen. Denn gerade im Bereich der individuellen Förderung und Motivation kann E-Learning ein wertvolles Instrument sein, um den Unterricht, aber auch die Hausaufgaben auf den Kenntnisstand und die Bedürfnisse eines jeden Schülers abzustimmen", erläuterte Bernd Sibler, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Bildungspakt bei der Eröffnungsveranstaltung. Er freue sich, dass sich 46 Pilotschulen aus ganz Bayern nun auf den Weg machten, eine andere Kultur des Lernens zu erproben.

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die den Schulversuch unterstützt, begründete das vbw-Engagement mit der Überzeugung, dass Medienkompetenz, selbstständiges Lernen und fundierte naturwissenschaftlich-mathematische Kenntnisse wichtige Voraussetzungen seien, um sich in der Lebens- und Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts zurechtzufinden. "Das Projekt 'lernreich 2.0'", so Brossardt, "hilft Jugendlichen, digitale Medien als zusätzliche und nützliche Instrumente zu begreifen, um ihren Kompetenz- und Wissensaufbau zu gestalten." Gleichzeitig würden sie so auf einen Umgang mit digitalen Medien vorbereitet, wie er im Studium wie in der Aus- und Weiterbildung erwartet werde.

Auf dem Weg zu einer innovativen Lehr- und Lernkultur

Wissenschaftlich begleitet wird der Schulversuch, der sich an Schülerinnen und Schüler der sechsten bis neunten Jahrgangsstufe richtet, von der Ludwig-Maximilians-Universität München und von der Universität Augsburg.

Prof. Dr. Frank Fischer, Inhaber des Lehrstuhls für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie an der LMU München, betonte: "Dieser Schulversuch bringt mit Übung, Feedback und Lerntechnologien drei bewährte Komponenten erfolgreicher Lernprozesse auf innovative Weise zusammen. Studien zeigen, dass digitale Lernmedien oft bessere Effekte haben, wenn sie in den Unterricht eingebunden sind und die Lehrkraft in den Feedbackprozess integriert ist."

Entwicklung und Verbreitung vorbildlicher Unterrichtspraxis mit digitalen Medien

Die Mediendidaktikerin Prof. Dr. Kerstin Mayrberger vom Institut für Medien und Bildungstechnologie (imb) der Universität Augsburg warf in ihrem Eröffnungsvortrag einen Blick in die Zukunft: "Das dreijährige Pilotvorhaben hat das Potenzial, durch die Entwicklung und Verbreitung vorbildlicher Unterrichtspraxis mit digitalen Medien im Bereich der MINT-Fächer und der übungsintensiven Fächer wie der Sprachen einen Beitrag zu einer innovativen Lehr- und Lernkultur zu leisten, die auf die Spezifika aller bayerischen Schulformen im Bereich der Sekundarstufe I Rücksicht nimmt."

Per Mausklick Rückmeldung zum eigenen Lernfortschritt

Die Pilotschulen beginnen noch in diesem Frühsommer mit den Vorbereitungen, um ab dem Schuljahr 2013/14 mit Hilfe von digitalen Lernplattformen webgestützte Lern- und Übungsangebote zu erproben und selbst zu erarbeiten. Dazu gehören beispielsweise Übungen mit unterschiedlichen Anforderungsstufen, die im Unterricht oder für Hausaufgaben eingesetzt werden können, so dass die Kinder und Jugendlichen ihrem Leistungsstand entsprechend damit arbeiten können. Gleichzeitig wird getestet, wie Schülerinnen und Schüler durch den Einsatz digitaler Medien schneller und individueller von ihren Lehrkräften Rückmeldungen zu ihrem Lernfortschritt erhalten können.

In Augsburg und Umgebung nehmen das Gymnasium bei St. Anna, das Gymnasium Königsbrunn und die Parkschule Stadtbergen Mittelschule am Modellprojekt teil.

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Quelle:
UPD 90/13 - Pressemitteilung der Universität Augsburg vom 21. Mai 2013
Pressestelle der Universität Augsburg
Klaus P. Prem / Anke Michaelis
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Mai 2013