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SCHULE/505: Leseflüssigkeitstraining FILIUS (idw)


Universität Regensburg - 31.05.2017

Leseflüssigkeitstraining FILIUS

Regensburger Forscher entwickeln neuartiges Lesetraining für die zweite Jahrgangsstufe.


Lesen gehört zu denjenigen Schlüsselkompetenzen, die benötigt werden, um sich in unserer Gesellschaft zu orientieren. Viele Kinder und Jugendliche haben aber Probleme, bereits einfache Texte zu verstehen. Noch schwieriger wird es, wenn Informationen aus Fachtexten entnommen werden müssen. Sprachlichkeit und fachliches Lernen hängen eng zusammen. In den letzten Jahren gibt es daher immer mehr Forschung zum Thema "Sprache im Fach". Auch an der KPH Graz wurde dazu ein EU-Projekt ("ELiS") beantragt. Der Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur (Prof. Dr. Anita Schilcher) wurde in diesem Rahmen als strategischer und beratender Partner angefragt.
Im Rahmen des Projekts entwickelten Prof. Dr. Schilcher und Johannes Wild, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl, ein neuartiges Lesetraining für die zweite Jahrgangsstufe, das Lesen im fachlichen Kontext fokussiert.

Das neu entwickelte Leseflüssigkeitstraining "FILIUS" vereint Elemente des wiederholenden Lautlesens mit Elementen des begleitenden Lautlesens: Mit angemessenen und motivierenden Texten trainieren die jungen Leserinnen und Leser in verschiedenen Fächern das schnelle und automatisierte Lesen. Ziel ist es, ausreichend flüssig zu lesen. Untersuchungen zeigen, dass dies Voraussetzung für das Verstehen von Texten ist. Eine Besonderheit des Trainings ist, dass die Schülerinnen und Schüler dabei nicht einfach nur lesen, sondern dass ihnen ein professionelles und wirksames Lesevorbild von CD zur Verfügung steht. Davon profitieren insbesondere auch schwache Leser. Besonders motivierend empfinden Kinder die Kombination des Lesens mit diesen kurzen Hörtexten und den Austausch mit ihren Mitschülern. Die Themen der Lesetexte sind so ausgewählt, dass sie für Kinder interessant sind und zur Anschlusskommunikation anregen, z. B. "Warum singen Vögel?", "Weshalb baute man Computer?" oder "Wieso bekommt man eigentlich Schnupfen?" Das Training ist für die teilnehmenden Lehrkräfte einfach und unkompliziert durchzuführen und wird über einen längeren Zeitraum hinweg täglich eingesetzt. Derzeit läuft die Evaluation von FILIUS, an der über 1600 deutschsprachige Kinder aus Italien, Rumänien und Österreich teilnehmen.



Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution87

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Regensburg, Petra Riedl, 31.05.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Juni 2017

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