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BUCHTIP/081: "Die Entdeckung der Kulturpsychologie" (idw)


Universität des Saarlandes - 31.10.2007

"Die Entdeckung der Kulturpsychologie"

Neue Publikation zu Ernst E. Boesch, Gründer des Psychologischen Instituts


"Discovering Cultural Psychology - A Profile and Selected Readings of Ernest E. Boesch" lautet der Original-Titel des Bandes, den jetzt Walter J. Lonner und Susanna A. Hayes von der Western Washington University in der Reihe "Advances in Cultural Psychology" vorgelegt haben. Im Zentrum stehen Betrachtungen zu Biografie und Werk Ernst E. Boeschs, der 1951 das Psychologische Institut der Universität des Saarlandes begründet hat. Der inzwischen 90jährige Boesch gilt als Pionier der "Saarbruecken School of Cultural Psychology" und als Begründer der "Symbolischen Handlungstheorie".

Nach seinem Studium in Genf und der Tätigkeit als Schulpsychologe des Kantons St. Gallen war Professor Boesch 1951 auf den neuen psychologischen Lehrstuhl an die 1948 gegründete Universität des Saarlandes berufen worden. 1955 bekam er ein Angebot der UNESCO und leitete von 1955 bis 1958 das "International Institute for Child Study" in Bangkok. Als der Senat der Universität des Saarlandes 1962 das "Institut für Entwicklungshilfe" gründete, wurde ihm auch dessen Leitung übertragen. Daraus resultiert weitgehend die kulturpsychologische Ausrichtung der Saarbrücker Psychologie. Als einem der Pioniere dieser Richtung verliehen ihm die Universitäten Bern und Srinakharinwirot (Bangkok) die Ehrendoktorwürde. Boesch veröffentliche zahlreiche Monographien, wie z.B. "Psychopathologie des Alltags - zur Ökopsychologie des Handelns und seiner Störungen" (1976), "Das Magische und das Schöne" (1983) oder "Von Kunst bis Terror. Über den Zwiespalt in der Kultur" (2005). Daneben existieren eine Reihe nicht veröffentlichter Privatdrucke, literarische Schriften und über 100 Einzelbeiträge zu Büchern und Zeitschriften. Der Träger eines königlichen Verdienstorden Thailands und des Saarländischen Verdienstordens ist auch Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Vereinigungen. Professor Boesch, der 1969/70 auch als Dekan der Philosophischen Fakultät agierte, blieb trotz mehrerer Rufe der Universität des Saarlandes treu. und leitete noch über seine Emeritierung 1982 hinaus bis 1987 die "Sozialpsychologische Forschungsstelle für Entwicklungsplanung".

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität des Saarlandes, Saar - Uni - Presseteam, 31.10.2007
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. November 2007