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FORSCHUNG/112: Obama und die Deutschen - "USA reloaded"? (idw)


UMC POTSDAM - University of Management and Communication (FH) - 26.11.2008

Obama und die Deutschen: "USA reloaded"?

Aktuelle psychologische Studie von der UMC Potsdam (FH) und A&B Framework untersucht den Einfluss des "Phänomens Obama" auf das Amerikabild in Deutschland


"New born nation" oder doch eher eine "Großmacht im Niedergang" - persönlicher Hoffungsträger oder doch nur ein weit entfernter "Sonderfall USA"? Verändert sich durch die Wahl von Barack Obama das Bild der USA in Deutschland? Welchen Einfluss haben die Wahlberichterstattung und das Ergebnis der Präsidentschaftswahl auf die persönliche Orientierung, die politischen Einstellungen und Prioritäten bei jungen Menschen?

Gemeinsam mit dem Berliner Forschungsinstitut A&B Framework untersucht die UMC Potsdam (FH) den Einfluss des neu gewählten Präsidenten auf die veränderte Wahrnehmung der "Marke USA" im Alltag junger Deutscher. Durch ein studentisches Forschungsprojekt soll geklärt werden, welche Hoffnungen und Ängste mit dem "Change" in Amerika verbunden werden und ob das "Phänomen Obama" auch in Deutschland eine neue Begeisterung für Politik auslösen kann.

Hintergrund für eine qualitativ-psychologische Wirkungsanalyse der Folgen der "Obamania" in Deutschland sind die vielschichtigen aktuellen Ereignisse, die in den vergangenen Wochen und Monaten das Bild der USA bestimmt haben. War es noch vor der Wahl vor allem durch Medienberichte über den Irak-Krieg, Folterfotos aus Guantanamo, die Dollar-Schwäche und eine dauerhafte Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt, so ist nach dem Sieg von Barack Obama plötzlich von einer "Zeitwende" die Rede: Sein beispielloser Wahlkampf, die Mobilisation der Massen und die Programmatik des Wandels scheinen den Menschen nicht nur in den USA Hoffnung zu geben, wieder an Amerika glauben zu können. Ob diese Hypothese Bestand haben kann und welche Hintergründe, Ursachen und zentralen Qualitäten das "Phänomen Obama" hierzulande prägen, sind Hauptschwerpunkte der Studie.

Das Projektteam umfasst sieben Studierende des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftspsychologie unter der Leitung der Psychologin Denise Sindermann von A&B Framework. Lernziel des Projektes ist der Transfer theoretischer wissenschaftlicher Konzepte in die Forschungspraxis.

Die Realisierung der Studie erfolgt nach dem wissenschaftlichen Konzept der morphologischen Markt- und Medienpsychologie, das sich seit über 20 Jahren in der qualitativen Marktforschung bewährt hat. Grundlage der Analyse sind die Ergebnisse aus qualitativen Tiefeninterviews mit Personen im Alter von 18 bis 30 Jahren. Aus diesen jeweils 1,5- bis zweistündigen Gesprächen lassen sich in verschiedenen psychologischen Analyseschritten auch unbewusste Motive und Einstellungen erkennen und in ihren tiefer liegenden Bedeutungen erfassen. Die Studie wird im März 2009 abgeschlossen und dann veröffentlicht.

Der dreijährige praxisnahe B.A.-Studiengang Wirtschaftspsychologie wird seit 2006 von der UMC Potsdam (FH) angeboten. Bundesweit einzigartig wurde er nach dem morphologischen Ansatz auf einer tiefenpsychologischen Basis und in einer kulturpsychologischen Perspektive konzipiert. Im September diesen Jahres starteten auf Grund der hohen Nachfrage wieder zwei neue Kurse, in denen noch einige Studienplätze frei sind. Für Interessenten besteht die Möglichkeit, bis zum Start des zweiten Trimesters im Januar 2009 in diese Kurse "quereinzusteigen". Bewerbungsschluss ist der 10. Dezember 2008.

Weitere Informationen unter:
http://www.umc-potsdam.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution1027


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
UMC POTSDAM - University of Management and Communication (FH),
Nicole Bethke, 26.11.2008
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. November 2008