Schattenblick →INFOPOOL →SPORT → BOXEN

MELDUNG/195: Sebastian Zbik soll die Kastanien aus dem Feuer holen (SB)



Interimschampion boxt am letzten Tag der Kooperation mit dem ZDF

Nachdem die letzten Wochen der Zusammenarbeit des Universum-Boxstalls mit dem Fernsehpartner ZDF den Charakter einer Pechsträhne angenommen haben, soll wenigstens Sebastian Zbik für einen versöhnlichen Abschied vor dem Schritt in eine ungewisse Zukunft sorgen. Am 31. Juli und damit dem unwiderruflichen Ende der erfolgreichen Kooperation zwischen Boxstall und Sender steigt der ungeschlagene Interimsweltmeister des WBC im Mittelgewicht in den Ring. Promoter Klaus-Peter Kohl will bei aller Wehmut und ungeachtet der finanziellen Sorgen für ein glanzvolles Finale mit zahlreichen Unterhaltungselementen sorgen, das Tausende Zuschauer in der Hamburger o2-World erwartet.

Der 28 Jahre alte Schweriner Sebastian Zbik wird von Artur Grigorian trainiert und ist in 29 Profikämpfen ungeschlagen. Ursprünglich sollte er bereits am 17. Juli in seiner Heimatstadt boxen, doch verhinderte eine Kontroverse um die Gestaltung der gemeinsamen Zukunft von Boxer und Management diesen Auftritt. Inzwischen hat man sich geeinigt und will die Zusammenarbeit gedeihlich fortsetzen. Der Champion hat seinen Titel zuletzt am 17. April in Magdeburg durch einen Punktsieg über den Italiener Domenico Spada erfolgreich verteidigt. Der bevorstehende Kampf, für den noch ein attraktiver Gegner gefunden werden muß, ist als Übergang geplant, bevor der Schweriner im Herbst auf seinen Wunschgegner Sergio Gabriel Martinez trifft.

Das World Boxing Council hat grünes Licht für dieses Duell mit dem 35jährigen Argentinier gegeben, der 45 Siege, zwei Niederlagen und zwei Unentschieden auf dem Konto hat. Martinez hatte am 17. April in Atlantic City überraschend Kelly Pavlik besiegt und ihm die Titel der Verbände WBC und WBO im Mittelgewicht abgenommen. Sofern Sebastian Zbik am 31. Juli nicht unverhofft stolpert, winkt ihm damit die Chance, den leidigen Zustand des Interimschampions zu beenden und durch einen Sieg über den Argentinier endlich regulärer Weltmeister des WBC zu werden.


*


Khoren Gevor fordert Weltmeister Dimitri Sartison heraus

Beim Schußakkord in der Hamburger Großarena wollen auch Dimitri Sartison und Khoren Gevor ihr Bestes geben, die in einem Kampf des Supermittelgewichts aufeinandertreffen. Beide stehen bei Universum unter Vertrag, wobei Sartison amtierender WBA-Weltmeister ist und der Armenier zu dessen Herausforderung aus dem Mittelgewicht aufsteigt. Der von Magomed Schaburow trainierte Titelverteidiger aus Gifhorn hat 26 Kämpfe gewonnen und nur einen verloren, Gevor kann mit 31 Siegen und vier Niederlagen aufwarten.

Für den Herausforderer ist es bereits der dritte Anlauf auf den Thron des Champions, nachdem er sich 2007 dem damaligen IBF-Weltmeister Arthur Abraham geschlagen geben mußte und 2009 gegen den Leverkusener Felix Sturm den kürzeren zog, der den Gürtel der WBA in seinem Besitz hat. Gevor lebt inzwischen in Kleve am Niederrhein und trainiert derzeit bei dem Niederländer Roland Germerts in Amsterdam. Im Januar gelang es ihm, den Brasilianer Jeferson Luiz Goncalo eindeutig in die Schranken zu weisen, was nicht unmaßgeblich dazu beitrug, ihm den Weg zum dritten Streich zu ebnen.

Dimitri Sartison, der natürlich weiß, womit er es zu tun bekommt, geht von einem harten Kampf aus, auf den er sich eigenen Angaben zufolge schon freut. Khoren sei zweifellos ein gefährlicher Herausforderer. Wie Gevor erwiderte, sei er gespannt, was Dimitri ihm entgegenzusetzen habe. Er selbst werde jedenfalls bis zum Umfallen marschieren, wie man das von ihm gewohnt sei.

21. Juli 2010