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MELDUNG/391: Diesmal rechnet sich Eddie Chambers Chancen aus (SB)



Revanche gegen Wladimir Klitschko rückt in greifbare Nähe

Als Eddie Chambers im März 2010 mit Wladimir Klitschko im Ring stand, verlor er jede Runde und mußte sich schließlich durch einen schweren K.o. geschlagen geben. Nach dem Punktsieg gegen Derric Rossy sind die Chancen des US-Amerikaners gestiegen, den Weltmeister der Verbände IBF, WBO und IBO im Schwergewicht erneut herauszufordern. Die IBF hat ein fragwürdiges Turnier anberaumt, dessen Sieger das Vorrecht erhalten soll, gegen den Ukrainer anzutreten. Chambers muß sich aller Voraussicht nach mit Samuel Peter messen, für den nach wie vor ein geeigneter Kontrahent gesucht wird.

Wenngleich sich natürlich die Frage stellt, welchen Sinn es macht, Klitschko und Chambers erneut zusammenzuführen, gibt sich der mutmaßliche Herausforderer überzeugt, diesmal bessere Aussichten zu haben. Der Champion sei ein großartiger Kämpfer, doch er selbst verfüge auch über einiges Talent, so der US-Amerikaner. Da er schon einmal gegen Klitschko gekämpft habe, wisse er inzwischen, wie man gegen ihn gewinnen kann. Allerdings sei es problematisch, geeignete Sparringspartner zur Vorbereitung zu finden. Man könne zwar hochgewachsene Partner aussuchen und ihnen auftragen, den Ukrainer zu imitieren. Das sei aber nicht dasselbe, da Wladimir Klitschko schließlich nicht umsonst Weltmeister ist.

Chambers, der 36 Profikämpfe gewonnen und zwei verloren hat, ist mit einer Größe von 1,85 m und einem Gewicht von etwa 95 Kilo unterdimensioniert für die heutige Schwergewichtsszene. Da ihn nur vier Kilo vom Cruisergewicht trennen, will er nicht gänzlich ausschließen, eines Tages in diesem Limit anzutreten. Er gehe keiner Herausforderung aus dem Weg, egal in welcher Gewichtsklasse er dafür boxen müsse, verkündet Eddie Chambers vage. Daß er sich freiwillig aus dem lukrativeren Schwergewicht verabschiedet, ist ohnehin nicht anzunehmen.


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David Haye wünscht sich Alexander Powetkin

Nach wie vor ist damit zu rechnen, daß die britische Boxkommission den Usbeken Ruslan Tschagajew aus dem Hamburger Universum-Boxstall wegen seiner Hepatitis B-Erkrankung als Pflichtherausforderer David Hayes ablehnt. Aus diesem Grund sieht sich der WBA-Weltmeister im Schwergewicht nach einer Alternative für seine am 21. Mai in der Londoner o2 Arena geplante Titelverteidigung um. Ganz oben auf seinem Wunschzettel steht offenbar Alexander Powetkin, der in der Rangliste des Verbands an zweiter Stelle notiert wird.

Da Haye und Sauerland seit dem Titelgewinn des Briten gegen Nikolai Walujew geschäftlich miteinander verbunden sind, dürfte der Weg zur Realisierung dieser Option relativ leicht zu bahnen sein. Wie Powetkins Promoter Kalle Sauerland dazu anmerkt, sei es Sache der britischen Boxkommission und der WBA, ob Tschagajew zum Zuge kommt. Sollte das nicht der Fall sein, stehe Powetkin bereit. Dieser sei bereit, körperlich in guter Verfassung und mehr als qualifiziert.


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Felix Sturm strebt vorzeitigen Sieg an

Am Samstag bestreitet Felix Sturm in der Stuttgarter Porsche-Arena seinen zweiten Kampf in Eigenregie. Gegner des Superchampions der WBA im Mittelgewicht ist Ronald Hearns, Sohn der US-amerikanischen Ringlegende Thomas Hearns. Wie der Titelverteidiger auf der Pressekonferenz in der baden-württembergischen Landeshauptstadt ankündigte, strebe er einen vorzeitigen Sieg an. Er fühle sich bestens vorbereitet und hochmotiviert, nichts dem Zufall zu überlassen.

Die Kontrahenten zeigten sich selbstbewußt, gingen aber wie schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen respektvoll miteinander um. Sturm bezeichnete Hearns als herausragenden Boxer, worauf der US-Amerikaner erwiderte, daß Felix ohne Frage sein bislang stärkster Gegner sei.

17. Februar 2011