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MELDUNG/572: Tasmanier feiern Lokalmatador Daniel Geale (SB)



IBF-Titel im Mittelgewicht gegen Albert erfolgreich verteidigt

Der 30 Jahre alte Australier Daniel Geale hat den Titel der IBF im Mittelgewicht erstmals erfolgreich verteidigt. Er besiegte in seiner Heimatprovinz Tasmanien den in den USA lebenden Nigerianer Eremosele Albert nach hartem Kampf einstimmig nach Punkten (117:111, 116:112, 119:109). Von rund 5.000 euphorischen Landsleuten stürmisch angefeuert, setzte sich der Lokalmatador vor allem dank seiner konditionellen Vorteile gegen den 37jährigen Herausforderer durch. Geale verbesserte seine Bilanz auf 26 Siege und eine Niederlage, während Albert nun 24 Kämpfe gewonnen, fünf verloren und einen unentschieden abgeschlossen hat.

Zum Auftakt war es der Herausforderer, der Druck machte, die Akzente setzte und den Gegner nicht zur Entfaltung kommen ließ. Der Australier verschanzte sich überwiegend hinter seiner Deckung und überließ Albert die Arbeit. Erst in der dritten Runde schien der Weltmeister langsam in den Kampf zu finden, doch in der folgenden machte er mehrmals Bekanntschaft mit der Rechten des Nigerianers. Geale gab noch immer keine allzu gute Figur ab, wobei es ihm in der fünften Runde immerhin gelang, der größeren Aktivität des Herausforderers einige erfolgreiche Konter entgegenzusetzen und diesen Durchgang für sich zu entscheiden.

Zur Mitte des Kampfs deutete sich an, daß Eremosele Albert sein Pulver allmählich verschossen hatte, denn nun gelang es Geale in zunehmendem Maße, die Angriffe des Gegners zu neutralisieren und seinerseits Schläge ins Ziel zu bringen. Von der achten Runde an bekam der Herausforderer sichtlich Probleme, konditionell mitzuhalten, zumal er nach Treffern allmählich Wirkung zeigte. Da sogar ein vorzeitiges Ende in der Luft lag, feuerten die Zuschauer ihren Favoriten stürmisch an, der Albert dann im elften Durchgang noch einmal in Schwierigkeiten brachte, ohne ihn jedoch entscheidend treffen zu können.

Wenngleich der Punktsieg durchaus dem Kampfverlauf entsprach, hatte es den Titelverteidiger doch beträchtliche Mühe gekostet, diesen Gegner in die Schranken zu weisen, der nicht zur ersten Garnitur im Mittelgewicht zählt. Künftig wird der Australier gefährlichere Kontrahenten vor die Fäuste nehmen müssen, um seinen Status als Weltmeister zu untermauern. Das sieht auch Geale so, der unterstrich, er wolle keine einfachen Kämpfe und werde fortan gegen stärkere Gegner antreten. Zunächst aber freute er sich über seinen Erfolg und dankte seinen Landsleuten für die rückhaltlose Unterstützung.


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Letzter Auftritt Gamboas im Federgewicht?

Wie Promoter Ahmet Öner angekündigt hat, dürfte der Kampf zwischen Yuriorkis Gamboa und Daniel Ponce de Leon am 10. September in Atlantic City vermutlich der letzte Auftritt des Kubaners im Federgewicht sein. Natürlich werde man den Mexikaner nicht unterschätzen, der zwar nicht so schnell wie Gamboa sei, aber über beträchtliche Schlagwirkung verfüge und diese hervorragend einzusetzen wisse. Gamboa dürfe sich bei seiner bislang anspruchsvollsten Prüfung keine Schnitzer erlauben. Da dem in 20 Kämpfen ungeschlagenen Kubaner die Titel der Verbände IBF und WBA aberkannt worden und keine namhaften Gegner in Sicht sind, will Öner mit seinem Boxer in höhere Gewichtsklassen aufsteigen und wenn möglich auf diesem Durchmarsch für Furore sorgen.

Gamboa gehe niemandem aus dem Weg und habe jeden besiegt, der mit ihm in den Ring gestiegen sei. Bedauerlicherweise hätten die beiden namhaftesten Konkurrenten im Federgewicht den Kampf gegen den Kubaner gemieden, so Öner. Chris John lasse kein Interesse erkennen, und Juan Manuel Lopez habe unterdessen gegen einen Boxer verloren, den Gamboa bereits geschlagen hatte. Daher gebe es gegenwärtig für den Kubaner in dieser Gewichtsklasse nichts mehr zu holen.

Für einen talentierten Kämpfer wie Yuriorkis Gamboa sei seines Erachtens der Wechsel ins Superfedergewicht oder darüber hinaus der nächste logische Schritt, meint der Promoter. Er könne sich vorstellen, daß der Kubaner problemlos bis ins Halbweltergewicht aufzusteigen imstande ist. Gemeinsam mit seinem Schützling hofft er auf große Kämpfe gegen prominente Kontrahenten, um eines Tages jenen Level zu erreichen, wie ihn Manny Pacquiao und Floyd Mayweather jun. heute repräsentieren.

2. September 2011