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MELDUNG/801: Karoly Balzsay muß nach Nordirland reisen (SB)




Brian Magee genießt Heimvorteil gegen den WBA-Weltmeister

Karoly Balzsay muß zu seinem nächsten Kampf nach Nordirland reisen. Der WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht aus dem Universum-Boxstall verteidigt seinen Titel am 7. oder 14. Juli in Belfast gegen den Lokalmatador Brian Magee. Den 32jährigen Ungarn erwartet eine schwere Aufgabe, kann der Herausforderer doch mit der rückhaltlosen Unterstützung des Publikums rechnen. Zudem weiß Balzsay um die Qualitäten des Nordiren, der über große Erfahrung und beträchtliche Schlagwirkung verfügt. Wie der Ungar jedoch hervorhebt, habe ihn der Sieg gegen Dimitri Sartison noch stärker gemacht. Er werde sich intensiv auf den bevorstehenden Kampf vorbereiten und den Gürtel wieder mit nach Hause bringen. Für den Weltmeister stehen bislang 25 Siege und zwei Niederlagen zu Buche.

Der vier Jahre ältere Brian Magee ist Interimschampion der WBA und damit erster Anwärter auf ein Duell mit dem Ungarn. Er hat bereits mit so namhaften Gegnern wie dem aktuellen IBF-Weltmeister Lucian Bute und Carl Froch, dem früheren Titelträger des WBC, im Ring gestanden. Der Nordire hat 36 Auftritte gewonnen, vier verloren und einen unentschieden beendet.

Seinen Heimvorteil verdankt Magee dem Umstand, daß sich sein Team bei der Versteigerung des Kampfs am Sitz der WBA in Panama knapp gegen Balzsays Promoter Universum durchgesetzt hat. Waldemar Kluch, der persönlich angereist war, um sein Gebot abzugeben, lag lediglich 20.000 Dollar unter dem Siegesgebot von 287.700 US-Dollar. Wie der Geschäftsführer des Universum-Boxstalls einräumte, habe man zweifellos eine Niederlage bezogen. Ohne einen Fernsehpartner im Rücken könne man einfach nicht umhin, wirtschaftlich vernünftige Größenordnungen einzuhalten. Er sei sich dennoch sicher, daß Karoly Balzsay in bester Verfassung antreten und seinen Titel erfolgreich verteidigen werde.

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Auch Wladimir Klitschko verurteilt Kampf zwischen Haye und Chisora

Nach der britischen Boxkommission, dem Bund Deutscher Berufsboxer und zuletzt dem Weltverband WBC hat nun auch Wladimir Klitschko den geplanten Schwergewichtskampf der Briten David Haye und Dereck Chisora, der am 14. Juli in London stattfinden soll, in scharfen Worten verurteilt. Wie der 35jährige Ukrainer im britischen Fernsehen erklärte, sei dieses Spektakel beschämend für den Boxsport. Er halte es für einen Fehler, diesem Kampf eine Lizenz zu erteilen.

Wenngleich die beiderseitigen Promoter versuchten, den Kampf als eines der bedeutendsten Sportereignisse aller Zeiten zu verkaufen, habe man es in Wirklichkeit mit zwei Boxern zu tun, die beide ihren letzten Kampf verloren haben. Er selbst habe David Haye in Hamburg besiegt, und Chisora sei sogar dreimal in Folge geschlagen worden, zuletzt von seinem Bruder Vitali in München. Dereck Chisora habe in seiner Karriere noch gar nichts erreicht, und ihn wegen seines Gebahrens mit Mike Tyson zu vergleichen, der ebenfalls für Skandale gesorgt habe, gehe an der Sache vorbei. Tyson sei schließlich der jüngste Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten und ein spektakulärer Kämpfer gewesen.

Eine Woche vor dem Kampf zwischen Haye und Chisora verteidigt Wladimir Klitschko seine Titel am 7. Juli in Bern gegen Tony Thompson. Der US-Amerikaner trifft zum zweiten Mal in seiner Karriere auf den Ukrainer, wobei er diesmal als Pflichtherausforderer der IBF die Gelegenheit dazu bekommt.

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Carl Froch stellt Sieg über Lucian Bute in Aussicht

Am 26. Mai kommt es zu einem Gipfeltreffen im Supermittelgewicht. In Nottingham fordert der Lokalmatador und frühere WBC-Champion Carl Froch den amtierenden IBF-Weltmeister Lucian Bute heraus. Der in Kanada lebende Rumäne wird ungeachtet des Heimvorteils seines Gegners bei den Buchmachern als leichter Favorit notiert, da er in 30 Kämpfen ungeschlagen ist. Den 34jährigen Briten, der 28 Siege und zwei Niederlagen (gegen Mikkel Kessler und Andre Ward) auf dem Konto hat, ficht das nicht an. Zuversichtlich wie immer verspricht er seinen Landsleuten, Bute die erste Niederlage seiner Profilaufbahn zu verpassen und sich den Gürtel zu sichern.

Lucian Bute geht zweifellos ein beträchtliches Risiko ein, in der Heimatstadt des Herausforderers anzutreten. Da man ihm jedoch lange vorgeworfen hat, er kämpfe fast immer in Kanada und nur in seltenen Ausnahmefällen in den USA, dürfte es bei diesem Schritt nicht nur um viel Geld, sondern auch seine Reputation gegangen sein. Darauf spielte Froch mit den Worten an, Bute habe seinen Titel bereits zehnmal, aber nie auswärts verteidigt, wie es ein Champion machen sollte. Abgesehen davon sehe eine Klausel im Vertrag einen Rückkampf in Montreal vor, sollte Bute in Nottingham den kürzeren ziehen.

23. Mai 2012