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MELDUNG/1076: Klitschko gegen Powetkin mit einem Paukenschlag versteigert (SB)




Russischer Promoter Vlad Hrunow bietet immense Summe

Die Versteigerung der Rechte am Schwergewichtskampf zwischen dem Superchampion Wladimir Klitschko und dem regulären Weltmeister Alexander Powetkin am Verbandssitz der WBA in Panama endete mit einem Paukenschlag. Mit dem unglaublich hohen Gebot von 23,23 Millionen US-Dollar sicherte sich der russische Promoter Vlad Hrunow, der auch Powetkins Manager ist, die Vermarktungsrechte. Dabei wurde das Gebot der Klitschko Management Group von 7,13 Millionen beinahe um das Dreifache übertroffen, Powetkins Promoter Sauerland hatte lediglich 6,01 Millionen geboten.

Nun kann sich Hrunow aussuchen, auf welchem Fernsehsender der Kampf übertragen werden soll, und sich so einen Teil seines enormen Einsatzes, den er mit Hilfe russischer Investoren auf die Beine gestellt hat, zurückholen. Als mögliche Austragungsorte nannte er Rußland, Deutschland und die USA, als Datum ist der 31. August im Gespräch.

Entsprechend dem Reglement der WBA stehen dem Superchampion Klitschko 75 Prozent der Gesamtsumme und damit ca. 17,42 Millionen Dollar (13,4 Mio. Euro) zu, die höchste Kampfbörse in seiner gesamten Karriere. Sein Manager Bernd Bönte gibt sich jedoch noch zurückhaltend und erklärt, man müsse zunächst einmal abwarten, wie sich die Abwicklung gestaltet. Das Geld müsse auf ein Notaranderkonto überwiesen werden, erst dann werde man sich auf das Geschäft einlassen. So etwas habe es im Boxen noch nicht gegeben. Seines Wissens sei das der Rekord für ein Bieterverfahren.

Da Powetkin mit 5,75 Millionen US-Dollar ebenfalls der bei weitem lukrativste Zahltag seiner Laufbahn ins Haus steht, ist die Stimmung bei Sauerland trotz der verlorenen Versteigerung nicht schlecht. Im Boxen erlebe man immer wieder Überraschungen, doch dieses Gebot sei wirklich der absolute Hammer, so Kalle Sauerland. Die Höhe überrasche ihn schon gewaltig, zeigte sich auch Sportdirektor Hagen Döring sehr erstaunt.

Vlad Hrunow mußte bereits eine zehnprozentige Anzahlung leisten. Sollte es ihm nicht gelingen auch den Rest der gewaltigen Summe bereitzustellen, fiele das Austragungsrecht an das zweithöchste Gebot, also die Klitschko Management Group. [1]

Zuvor müssen jedoch Klitschko und Powetkin ihre anstehenden Kämpfe gewinnen. Der Ukrainer verteidigt seine Titel am 4. Mai in Düsseldorf gegen Francesco Pianeta, Powetkin tritt zwei Wochen später in Moskau gegen den Polen Andrzej Wawrzyk an. Zweimal schon wollten Wladimir Klitschko und Alexander Powetkin gegeneinander antreten, beide Male wurde das Duell versteigert, doch jedesmal zog der Russe zurück: 2008 mußte er wegen einer Verletzung am Sprunggelenk absagen, zwei Jahre später kam der Kampf nicht zustande, weil Powetkins Vater gestorben war. Der eigentliche Grund für die zweite Absage dürften jedoch die Bedenken von Powetkins damaligem US-amerikanischen Trainer Teddy Atlas gewesen sein, der bei seinem Boxer die nötige Reife für einen Titelkampf gegen Klitschko vermißte.

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Jetzt will Tyson Fury auch Pulev und Klitschko verschlingen

Schenkt man dem britischen Schwergewichtler Tyson Fury Glauben, würde er lieber heute als morgen mit Wladimir Klitschko in den Ring steigen. Diesen Eindruck erweckt er zumindest nach seinem vorzeitigen Sieg über Steve Cunningham, wobei er vergessen zu haben scheint, daß ihn der körperlich weit unterlegene US-Amerikaner zwischenzeitlich an den Rand einer Niederlage gebracht hatte. Um an den Weltmeister aus der Ukraine heranzukommen, muß Fury zunächst den Bulgaren Kubrat Pulev besiegen, der die Rangliste der IBF anführt.

Kein Problem, erklärt der 24jährige Brite selbstbewußt. Er könne Spannung garantieren und werde zuerst Pulev auf die Bretter schicken und dann Klitschko das gleiche Schicksal bereiten. Was die beiden von ihm hielten, interessiere ihn nicht im geringsten, Hauptsache sie unterschrieben den Vertrag: "Tyson Fury ist mein Name, und Kämpfen mein Beruf". Wie bereits drei andere Boxer vor ihm werde er Klitschko vorzeitig besiegen.

Auch Furys Promoter Mick Hennessy gibt sich überzeugt, daß sein Boxer reif für einen Titelkampf ist. Tyson habe im Kampf gegen Cunningham bewiesen, daß er das Zeug zum Weltmeister hat. Er sei erst 24 Jahre alt und lerne bei jedem Kampf dazu. Sobald es um den Titel geht, werde er bereit sein. Er solle ruhig mit den Klitschkos in den Ring steigen, da er gegen große Leute besser kämpfe, die perfekt für ihn seien. [2]

Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/174-millionen-dollar-rekordzahltag-fuer-wladimir-klitschko-26114

[2] http://www.boxen.de/news/fury-kuendigt-k-o-siege-gegen-pulev-und-klitschko-an-26091

25. April 2013