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MELDUNG/1170: Schwergewichtsboxen einmal mehr in aller Munde (SB)




Tyson Fury bereitet sich in Belgien auf David Haye vor

Das Schwergewichtsboxen ist einmal mehr in aller Munde. Wenngleich das seit Jahren köchelnde Duell zwischen Wladimir Klitschko und Alexander Powetkin ob seiner letztendlichen Realisierung am 5. Oktober natürlich seinen sportlichen, vor allem aber monströsen finanziellen Schatten vorauswirft, macht auch der Rest der Branche fleißig von sich reden. Beliebt nicht nur beim britischen Publikum dürfte das mit Verbalinjurien werbewirksam aufgeladene Duell zwischen David Haye und Tyson Fury am 28. September in Birmingham sein, das womöglich sogar in boxerischer Hinsicht mit den Spruchkaskaden im Vorfeld Schritt halten könnte.

Daß man gut daran tut, im Ring einzulösen, was man zuvor in die Welt hinausposaunt hat, ist auch Tyson Fury nur allzu bewußt. Von dem wesentlich kleineren und leichteren Kontrahenten auf die Bretter geschickt zu werden, wäre das letzte, was sich der an Schimpfworten und Gestalt imposante Aufsteiger leisten möchte. Daher hat er sich mit seinem Team zur Vorbereitung nach Belgien zurückgezogen, um dort halbwegs ungestört sein Trainingslager zu absolvieren. Inzwischen hat die Sparringsphase begonnen, für die Michael Sprott und Dillian Whyte zur Verfügung stehen.

Während Sprott über langjährige internationale Erfahrung verfügt, ist Whyte ein junger und bislang ungeschlagener Boxer. Wie Trainer Peter Fury berichtet, seien die beiden wirklich nette Jungs und gute Sparringspartner. Es gehe nicht darum, den Stil David Hayes nachzuahmen. Vielmehr habe man sie engagiert, um an bestimmten Aspekten zu arbeiten und eine perfekte Vorbereitung zu gewährleisten. Beide seien echte Profis und verstünden, worauf es bei ihrem Job ankommt.

Die Zusammenarbeit mit ihnen laufe gut, weshalb er sehr zufrieden sei, unterstrich Tysons Furys Onkel und Trainer. Die Atmosphäre sei ausgezeichnet, und er freue sich, daß das Sparring angefangen hat, weil es Tyson am besten gefällt. Der habe nichts gegen das Laufen und das Schlagtraining einzuwenden, aber da er ein Kämpfer sei, liebe er das Sparring am allermeisten. [1]

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David Tua verletzt - Kampf gegen Ustinow nicht in Gefahr?

Der Kampf des neuseeländischen Schwergewichtlers David Tua gegen den Weißrussen Alexander Ustinow ist nicht in Gefahr. So jedenfalls lautet die Kernaussage der Nachricht, daß sich der Lokalmatador bei der Vorbereitung auf das Duell am 31. August in Hamilton eine leichte Wadenzerrung zugezogen habe. Wie Promoter Dave Higgins versicherte, sei eine solche Blessur in diese Phase nicht ungewöhnlich. Man habe sicherheitshalber eine Ultraschalluntersuchung vornehmen lassen und werde die Resultate in Kürze erfahren. Man plane weiterhin für den 31. August und werde im Falle eines ärztlichen Rats, dem Heilungsprozeß längere Zeit einzuräumen, den Kampf um höchstens vier Wochen verschieben. Er könne allen Sponsoren und Käufern einer Eintrittskarte garantieren, daß der Kampf "David gegen Goliath" stattfinden wird.

David Tua selbst wies darauf hin, daß er in der Vergangenheit des öfteren unklug gehandelt habe und verletzt in Kämpfe gegangen sei. Da derzeit zu viel auf dem Spiel stehe, werde er diesen Fehler vermeiden und vor allem sicherstellen, daß die Verletzung vollständig ausheilen und er zu voller Stärke zurückkehren könne. Er habe vor einigen Tagen die Gelegenheit wahrgenommen, Alexander Ustinow zum ersten Mal gegenüberzutreten. Dies habe ihm das Ausmaß der Herausforderung vor Augen geführt, die ihn im Ring erwarte. Ihm gefalle diese schwere Aufgabe jedoch, und so rechne er mit einem großartigen Kampf. Zuvor müsse er allerdings besonnen handeln und dafür Sorge tragen, daß er gesund gegen den Weißrussen antreten könne. [2]

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Bryant Jennings möchte sich mit Tomasz Adamek messen

Am vergangenen Wochenende hat Tomasz Adamek den US-Amerikaner Dominick Guinn klar nach Punkten besiegt, was ihn freilich auf dem Weg zu einem weiteren Titelkampf kaum vorangebracht hat, da dieser Gegner in den Ranglisten weit hinter ihm plaziert oder gar nicht vertreten war. Prompt hat sich Bryant Jennings' Promoter mit der Nachricht zu Wort gemeldet, daß man mit dem Polen über einen möglichen Kampf verhandle. Wie Russel Peltz mitteilte, scheine Adameks Team dieser Option nicht abgeneigt zu sein, die auch beim Sender HBO auf Interesse stoßen könnte. [3]

Bryant Jennings ist in 17 Kämpfen ungeschlagen und hat zuletzt den Russen Andrej Fedosow in der sechsten Runde besiegt. Als Nummer drei der IBF-Rangliste wäre der US-Amerikaner im Prinzip durchaus ein möglicher Gegner Adameks, der allerdings keine Ambitionen hat, bei diesem Verband an die Spitze vorzustoßen. Dort wartet nämlich der Bulgare Kubrat Pulew, gegen den anzutreten sich der Pole geweigert hat. Mit seiner Bilanz von 49 Siegen und nur zwei Niederlagen gehört Tomasz Adamek trotz seiner klaren Niederlage gegen Vitali Klitschko im September 2011 zum engeren Kreis der Kandidaten für einen Titelkampf. Offenbar fühlt man sich in Jennings' Team inzwischen stark genug, es mit diesem namhaften Gegner aufzunehmen, um im Falle des erhofften Sieges den großen Durchbruch feiern zu können. Spruchreif ist dieser Kampf aber noch lange nicht, da es sich vorerst wohl eher um einen Versuchsballon handelt.

Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/fury-startet-sparringsphase-in-belgien-28194

[2] http://www.boxen.de/news/tua-verletzt-kampf-gegen-ustinov-laut-promoter-aber-nicht-in-gefahr-28197

[3] http://www.boxen.de/news/russell-peltz-adamek-an-jennings-interessiert-28161

9. August 2013