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MELDUNG/1270: Promoter Ulf Steinforth kann rundum zufrieden sein (SB)




Akteure des SES-Boxstalls in Frankfurt/Oder erfolgreich

Promoter Ulf Steinforth kann mit den Auftritten seiner Boxerinnen und Boxer bei der SES Fight Night in Frankfurt/Oder sehr zufrieden sein. In Schwergewicht setzte sich Francesco Pianeta in seinem ersten Kampf nach der Niederlage gegen Wladimir Klitschko bereits in der zweiten Runde durch. Robert Teuber aus Dresden war zwar in acht Kämpfen ungeschlagen, hatte aber erst einmal einen Gegner mit positiver Bilanz bezwungen. Wie erwartet dominierte der wesentlich erfahrenere Favorit das Geschehen von Beginn an und deckte Teuber mit variablen Schlägen ein. Nachdem der Außenseiter in der ersten Runde die Treffer noch weggesteckt hatte, setzte ihm der 29jährige Pianeta im zweiten Durchgang derart zu, daß aus Teubers Ecke das Handtuch zum Zeichen der Aufgabe in den Ring geworfen wurde. Dank dieses Erfolgs verbesserte Pianeta sein sportliches Konto auf 29 Siege, eine Niederlage und ein Unentschieden. Zugleich sicherte er sich die Internationale Deutsche Meisterschaft und verschaffte sich eine gute Ausgangsposition, in den Ranglisten wieder nach oben zu klettern.

Wie der gebürtige Italiener im Interview mit ran.de zufrieden Bilanz zog, habe er wie erhofft vorzeitig gewonnen. Sein Team habe ihn nie gedrängt, nach dem verlorenen Titelkampf gegen Klitschko schnell wieder in den Ring zu steigen. Jetzt sei er bereit, die nächsten Schritte in Angriff zu nehmen, und werde sich nach den Feiertagen mit allen Beteiligten zur Beratung zusammensetzen. Ulf Steinforth bezeichnete es als nicht unrealistisch, nach der Ära Klitschko die Weltspitze erneut anzugreifen. Zunächst wolle man sich in Richtung zwölf Runden bewegen und versuchen, um einen internationalen Titel zu kämpfen. Er rechne damit, daß Francesco in zwei bis drei Monaten seinen nächsten Kampf bestreiten könne.

Einen vorzeitigen Sieg feierte auch Ramona Kühne, die ihre Gegnerin Renata Dömsödi nie zur Entfaltung kommen ließ. In ihrem ersten Duell hatte die Ungarin 2012 durch technischen K.o. in der achten Runde verloren, diesmal kam das Ende sogar zwei Durchgänge früher. Die Weltmeisterin der Verbände WIBF, WBO und WBF im Superfedergewicht kontrollierte die ersten Runden und erhöhte dann ihren Druck, so daß ihre Gegnerin zahlreiche Treffer einstecken mußte. Als Renata Dömsödi schließlich in der sechsten Runde von mehreren Uppercuts getroffen wurde, schritt Ringrichter Paul Thomas ein und nahm die Ungarin aus dem Kampf. Ramona Kühne, für die nun 21 Siege und eine Niederlage zu Buche stehen, verlieh ihrer Freude Ausdruck, diese zähe Gegnerin vorzeitig besiegt zu haben. Nach ihrer Verletzungspause auf diese Weise zurückzukommen, sei natürlich etwas Besonderes, so die Berlinerin, die an diesem Abend die in sie gesetzten Erwartungen voll und ganz erfüllt hatte. [1]

Das galt auch für Christina Hammer, die mit ihrer Gegnerin Carmen Garcia keinerlei Probleme hatte, da die erst 19 Jahre alte Mexikanerin von Beginn an heillos überfordert war. Wie sich sofort abzeichnete, kam die deutlich kleinere Herausforderin überhaupt nicht an die Titelverteidigerin heran und mußte bereits in der ersten Runde so viele schwere Treffer hinnehmen, daß sie verteidigungsunfähig in den Seilen hing. So endete der Kampf bereits Mitte des ersten Durchgangs mit einem weiteren Sieg Christina Hammers, die nun in 16 Profikämpfen ungeschlagen und weiterhin Weltmeisterin der WBO und WBF im Mittelgewicht ist. Ein K.o. sei immer die beste Lösung, unterstrich die Siegerin im Interview. Leid tue es ihr freilich für die Zuschauer, die dabei kaum auf ihre Kosten gekommen seien. Sie habe noch viele Ziele und wolle sich ein Limit höher im Supermittelgewicht noch mit etlichen Gegnerinnen messen.

Erfolgreich war auch der Deutsche Schwergewichtsmeister Michael Wallisch, der den Berliner Lars Buchholz einstimmig nach Punkten besiegte, dabei aber nicht restlos überzeugen konnte. Wenngleich sein Gegner ursprünglich im Halbschwergewicht geboxt hat, kam der Titelverteidiger mit dessen Deckungsarbeit nur schwer zurecht. Wallisch agierte zu durchsichtig und riskierte trotz seiner körperlichen Überlegenheit zu wenig, um ein vorzeitiges Ende herbeizuführen. Zwar erhöhte er in den letzten Runden endlich den Druck, doch reichte es nur zu einem allerdings klaren Vorsprung auf den Zetteln der Punktrichter (97:93, 100:90, 98:92).

Michael Wallisch, der damit auch im elften Profikampf ungeschlagen blieb, entschuldigte sich hinterher beim Publikum und räumte ein, daß er sich erheblich steigern müsse, um irgendwann an der europäischen Spitze mitmischen zu können. Normalerweise boxe er nicht so vorsichtig, doch habe sich der Berliner seinen Angriffen immer wieder geschickt entzogen. Am Ende zähle freilich nur der Sieg, und den nächsten Gegner werde er wieder weghauen, versprach Wallisch für die nahe Zukunft einen energischeren Auftritt. [2]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/pianeta-stoppt-teuber-in-runde-2-kuehne-gewinnt-auch-rueckkampf-gegen-doemsoedi-vorzeitig-30419

[2] http://www.boxen.de/news/hammer-stoppt-garcia-in-der-runde-1-wallisch-und-kurzawa-siegen-einstimmig-nach-punkten-30417

9. Dezember 2013