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MELDUNG/1391: Büßt Bernard Hopkins seine Strahlkraft ein? (SB)




Enttäuschende Quote beim Duell mit Beibut Schumenow

Der älteste Weltmeister aller Zeiten schreibt in sportlicher Hinsicht weiter Geschichte. Bernard Hopkins ist mit 49 Jahren nun Champion zweier Verbände im Halbschwergewicht, nachdem er den Kasachen Beibut Schumenow am vergangenen Wochenende in einem Vereinigungskampf klar nach Punkten besiegt hat. Dennoch scheint das Interesse des Publikums an seinen Auftritten merklich nachzulassen, war doch die Quote bei Showtime recht bescheiden.

Während seine Pflichtverteidigung gegen den in den USA gänzlich unbekannten Karo Murat aus dem Berliner Sauerland-Boxstall noch rund eine Million Zuschauer vor den heimischen Bildschirm gelockt hatte, wollten sein Duell mit Schumenow nur 760.000 sehen. Erfolgreicher war der Vorkampf im Weltergewicht zwischen IBF-Champion Shawn Porter und Paulie Malignaggi, den 897.000 Zuschauer verfolgten. Und selbst der nicht allzu spektakuläre Auftritt des WBO-Weltmeisters im Mittelgewicht, Peter Quillin, der dem Tschechen Lucas Konecny das Nachsehen gab, brachte es immerhin auf 622.000 Boxinteressierte.

Der geplante Vereinigungskampf von Bernard Hopkins gegen den kanadischen WBC-Titelträger Adonis Stevenson wird mit Sicherheit auf größeres Interesse stoßen. Dennoch dürften die Verantwortlichen beim Sender Showtime angesichts der aktuellen Zahlen Zweifel beschleichen, ob sich dieses Duell im Pay-per-View-Verfahren vermarkten läßt. [1]

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Aufstrebender John Jackson trifft auf Andy Lee

Im Vorprogramm der Titelverteidigung des argentinischen WBC-Weltmeisters im Mittelgewicht, Sergio Martinez, gegen den Puertoricaner Miguel Cotto am 7. Juni in New York steigt Andy Lee in den Ring. Der Ire, für den 32 gewonnene und zwei verlorene Auftritte zu Buche stehen, tritt inzwischen im Halbmittelgewicht an, wo er auf John Jackson trifft. Dieser stammt von den Jungferninseln und wird bei einer Bilanz von 18 Siegen und einer Niederlage als Nachwuchshoffnung gehandelt.

Dabei profitiert er vom Ruhm seines Vaters Julian "The Hawk" Jackson, der vor Jahren als Weltmeister im Halbmittel- und Mittelgewicht wegen seiner außergewöhnlichen Schlagwirkung gefürchtet war. Promoter Nathan Lewkowicz attestiert dem Sohn dieselben Qualitäten und kündigt einen vorzeitigen Sieg an, sofern es John Jackson gelingt, den einen oder andern Volltreffer zu landen. Andy Lee sei ein echter Test für den aufstrebenden Nachwuchsboxer, von dem man im Falle eines Sieges gegen den stark einzuschätzenden Iren große Taten in der Zukunft erwarte. Wie der Hauptkampf wird auch das Duell zwischen Lee und Jackson vom Sender HBO übertragen. [2]

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Martin Murray in Monte Carlo gegen Max Bursak

Bei seinem Debüt für den südafrikanischen Promoter Golden Gloves konnte der britische Mittelgewichtler Martin Murray zwar nicht restlos überzeugen, doch setzte er sich gegen Ishmael Tetteh aus Ghana vorzeitig durch. Murray benötige offensichtlich mehr Praxis, um nach der langen Pause wieder Tritt zu fassen, kündigt Promoter Rodney Berman den nächsten Auftritt des Briten bereits für den 21. Juni an. Dann bekommt es Murray in Monte Carlo mit dem ehemaligen Europameister Max Bursak zu tun.

Der Brite sollte ursprünglich bereits im Februar in Monte Carlo boxen, mußte seinen Auftritt jedoch krankheitsbedingt absagen. Daraufhin bekam Jarrod Fletcher anstelle Murrays den amtierenden Europameister Bursak vor die Fäuste und setzte sich überraschend nach Punkten durch. Martin Murray, der 27 Auftritte gewonnen, einen verloren sowie einen unentschieden beendet hat, schied wenig später im Streit von seinem früheren Promoter, der ihm vorwarf, mehrere angebotene oder in Aussicht stehende Titelkämpfe ausgeschlagen zu haben. Unter neuer Regie will der frühere Interims-Champion seiner stagnierenden Karriere wieder auf die Sprünge helfen. Max Bursak hat mit 29 Siegen, zwei Niederlagen und einem Unentschieden eine Bilanz vorzuweisen, die sich kaum von der des Briten unterscheidet.

Auf derselben Veranstaltung kommt es zu einem Kampf um die vakante Interimsweltmeisterschaft der WBA im Cruisergewicht. Dabei trifft der ehemalige Europameister Mateusz Masternak auf den Kongolesen Ilunga Makabu. Masternak hat seit seiner vorzeitigen Niederlage gegen Grigori Drodsd in Moskau zwei Aufbaukämpfe gewonnen und seine Bilanz auf 32 Siege und eine Niederlage verbessert. Makabu mußte sich in seinem allerersten Profikampf geschlagen geben, hat seither jedoch 16 Gegnern in Folge das Nachsehen gegeben. [3]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen-heute.de/artikel/5852-hopkins-kein-zuschauergarantschwache-quote-fuer-vereinigungskampf-gegen-shumenov.html

[2] http://www.boxen-heute.de/artikel/5857-vorprogramm-martinez-cottolee-trifft-auf-nachwuchshoffnung-jackson.html

[3] http://www.boxen-heute.de/artikel/5859-murray-gewinnt-debuet-fuer-promoter-golden-glovestrifft-nun-am-21-juni-auf-ex-europameister-bu.html

26. April 2014