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PROJEKT/056: Programm "Integration durch Sport" - Folge 3 (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Programm "Integration durch Sport": Beispiele aus der Vereinspraxis (Folge 3)

Heute: Freundschaft e. V. Schwerin und die Sportart "Gorodki"


Das Programm "Integration durch Sport" ist ein bundesweit durchgeführtes Projekt des Deutschen Olympischen Sportbundes und seiner Mitgliedsorganisationen. Unterstützt wird das Programm vom Bundesministerium des Inneren und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund. In den kommenden Wochen stellen wir jeweils ein Good-Practice Beispiel, heute den Freundschaft e. V. Schwerin, aus den Landessportbünden und Landessportjugenden vor.


Gemeinsam für Integration mit der "Sozialen Stadt"

Mit der Sportart "Gorodki" verbinden die meisten Deutschen im Lande wenig - für die slawischen Völker hingegen ist "Gorodki" ein Volkssport. Übersetzt bedeutet "Gorodki" "Städtchen". Die Spielidee: fünf Holzklötze müssen mittels eines Hartgummistocks aus einem Spielfeld befördert werden. Gemeinsam mit der "Sozialen Stadt" arbeitet das Programm "Integration durch Sport" in Schwerin mit dem Verein "Freundschaft" e. V. zusammen. Der Wunsch, "Gorodki" als Sportart im Verein betreiben zu können, kam von Seiten der Mitglieder des Vereins. Die Mehrzahl der Vereinsmitglieder stellt derzeit die Gruppe der Spätaussiedler dar. Im Schweriner Plattenbaugebiet "Großer Dreesch", mit seinen Stadtteilen Neu Zippendorf und Mueßer Holz, leben besonders viele Spätaussiedler. Unter dem Dach des Kulturzentrums gibt es unter anderem zwei Tanzformationen, Sprachkurse, eine Vorschule und diverse Sportgruppen.

Mit Hilfe dieses slawischen Spiels Gorodki soll der Austausch und Dialog zwischen den Schweriner Bürgern und den Migranten angestoßen werden. Der Verein "Freundschaft e. V." hat in Schwerin längst geholfen, Brücken zu schlagen zwischen Migranten und alt eingesessenen Schwerinern. An Angeboten, die die Möglichkeit zum gegenseitigem kennen lernen bieten, mangelt es nicht. Der Verein Freundschaft hatte im vergangenen Jahr sogar einen Gorodki-Workshop organisiert, bei der die slawische Wurfsportart erlernt werden konnte. Die Zusammenarbeit zwischen dem Programm "Integration durch Sport" und der "Sozialen Stadt" hat sportlich und gesellschaftlich bereits Einiges bewirkt - mit Hilfe des Programms "Integration durch Sport" wurde die Teilnahme des "Freundschaft e. V." an der Gorodki-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in Karlsruhe ermöglicht. Auch. in diesem Jahr hat bereits ein großes Gorodki-Turnier in Schwerin stattgefunden.

Für den so genannten "Gorodki-Park" stellt das Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung Städtebauförderungsmittel bereit. Das Modellvorhaben "Gorodki-Park - selbstverwalteter Sport- und Freizeitbereich Mueßer Holz" - wurde Ende des vergangenen Jahres in das Förderprogramm "Soziale Stadt" aufgenommen. Die Förderung aus dem Programm "Soziale Stadt" ist die Anschubfinanzierung für das auf Dauer angelegte Jugend- und Integrationsprojekt, dessen Träger der Internationale Bund ist.

Derzeit laufen bereits die Vorbereitungen für den Bau eines größeren Turnierplatzes in der Plattenbausiedlung Mueßer Holz. Dieser wird zum "Tag der deutschen Einheit" am 3. Oktober mit einem Gorodki-Turnier eröffnet. Ein Fernziel des "Freundschaft e. V." ist es, die Weltmeisterschaften in dieser alten Sportart im Jahr 2010 nach Schwerin zu holen.

Weitere Informationen zum Programm "Integration durch Sport" finden Sie unter
www.integration-durch-sport.de.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 26 vom 26. Juni 2007, DOKUMENTATION VII, Seite 39
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juli 2007