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PROJEKT/073: Programm "Integration durch Sport" - Folge 14 (DOSB)


DOSB Presse - Der Artikel- und Informationsdienst
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)

Programm "Integration durch Sport": Beispiele aus der Vereinspraxis (Folge 14)

Heute: Projekt für Migrantinnen in Sachsen-Anhalt


Das Programm "Integration durch Sport" ist ein bundesweit durchgeführtes Projekt des Deutschen Olympischen Sportbundes und seiner Mitgliedsorganisationen. Unterstützt wird das Programm vom Bundesministerium des Innern und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund. In diesen Wochen stellen wir jeweils ein Good-Practice Beispiel, heute ein Projekt für Migrantinnen in Sachsen-Anhalt, aus den Landessportbünden und Landessportjugenden vor.


"Wir schwimmen uns FREI"

Die Komarow-Sekundarschule liegt mitten im Plattenbaugebiet Stendals, in dem sich Spätaussiedler und Ausländer konzentrieren. Mit knapp 30 % findet sich hier der größte Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund im Landkreis wieder. Um ein friedliches Miteinander unter den Schülern bemühen sich seit Jahren zwei pädagogische Mitarbeiterinnen. Sie brachten dazu zahlreiche Integrationsprojekte auf den Weg. Einen wichtigen Motor für die Integrationsprojekte stellt die Zusammenarbeit mit dem Programm "Integration durch Sport" im Rahmen eines Netzwerkes der Stadt dar. Insbesondere Sportangebote für Mädchen aus den arabischen Ländern wurden vom Programm "Integration durch Sport" unterstützt. Mit Schwimm- und Gymnastikkursen wird versucht, sportliche Defizite auszugleichen und den Jugendlichen neue Möglichkeiten zur Teilhabe am schulischen sowie gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Viele Schülerinnen und Schüler der Sekundärschule kommen oftmals erst im Alter zwischen elf und 17 Jahren nach Deutschland bzw. in die Schule und haben in der Regel keinen Schwimmunterricht besucht. Da der Lehrplan der Sekundärschulen keinen Schwimmunterricht mehr vorsieht, sind vor allem die Mädchen mit Migrationshintergrund in dieser Beziehung besonders benachteiligt. Als Folge mangelnder Schwimmkenntnisse werden Migrantinnen daher oftmals bei schulischen und außerschulischen Veranstaltungen, die mit dem Schwimmsport in Zusammenhang stehen, ausgeschlossen und ausgegrenzt. Die Teilnahme am Schwimmkurs "Wir schwimmen uns frei" soll hierfür Abhilfe schaffen. Neben dem reinen Erlernen des Schwimmens sollen die Mädchen durch diese neue Fähigkeit Selbstbewusstsein aufbauen und ein Freiheitsgefühl erleben. Durch den Schwimmkurs wird den Jugendlichen die Teilhabe am schulischen und gesellschaftlichen Leben erst ermöglicht.

Vielen jungen Migrantinnen ist die sportliche Bewegung fremd. Sie lassen sich im Sportunterricht nur schwer animieren, bzw. sie nehmen gar nicht am Sportunterricht teil. Mit einem weiteren Projekt soll das sportliche Interesse bei den muslimischen Mädchen geweckt werden. Im Rahmen einer offenen Sportgruppe steht vorwiegend Gymnastik und Tanz auf dem Programm. Dieses Projekt will den Abbau von Hemmungen forcieren und eine bessere Eingliederung der Migrantinnen in die Klassenverbände sicherstellen. Daher werden mit dem Tanzprojekt auch einheimische Mädchen angesprochen.

Weitere Informationen zum Programm "Integration durch Sport" unter
www.integration-durch-sport.de.


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Quelle:
DOSB-Presse Nr. 42, 16. Oktober 2007, DOKUMENTATION X
Der Artikel- und Informationsdienst des
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Oktober 2007