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SPIELZEIT/013: Die Spielzeit 2011/12 (Hessisches Staatstheater Wiesbaden)


Die Spielzeit 2011/12 im Hessischen Staatstheater Wiesbaden

Manfred Beilharz und sein Team stellen Programm der kommenden Spielzeit vor


"Ich freue mich, Ihnen heute das Programm der nächsten Saison präsentieren zu dürfen. Ab Anfang September erwarten uns über 30 Premieren in allen Sparten plus 8 Sinfoniekonzerte, abwechslungsreiche musikalische Aufführungen, neue Reihen, vielen spannende Extras und Sonderveranstaltungen, die traditionsreichen Internationalen Maifestspiele und die Theaterbiennale NEUE STÜCKE AUS EUROPA", so Intendant Dr. Manfred Beilharz zu Beginn der Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung des Spielplans 2011/2012. Er bedankte sich für den großen Einsatz aller Mitarbeiter in der noch bis zum 3. Juli dauernden Spielzeit, die neben dem Repertoire-Programm, fünf Premieren ("Lolita" am 30.4., "hide & seek" am 1.5., "spring" am 20.5., "Gilgamesch - eine Stadt macht Musik theater" am 10.6. und der Uraufführung "Prinz Eisenherz" am 11.6.) sowie den Internationale Maifestspielen einen Kraftakt für alle Abteilungen bedeutet.

Die kommende Spielzeit wird offiziell am Samstag, den 3. September 2011 mit einem großen Theaterfest eröffnet, das ab 14.00 Uhr bis tief in die Nacht auf allen Bühnen des Hauses stattfindet und in einer Vorstellung im Großen Haus mündet, bei der alle Sparten des Staatstheaters die Zuschauer mit auf eine Reise in die neue Spielzeit nehmen.

"Fidelio", die erste Opernpremiere der Spielzeit wird von Hans Hollmann inszeniert, die Musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Marc Piollet. Die Internationalen Maifestspiele 2012 werden mit Richard Wagners Romantischer Oper "Lohengrin" eröffnet. Regie führt die (Noch-) Intendantin der Deutschen Oper Berlin, Kirsten Harms. Marc Piollet, der sich mit "Lohengrin" vom Staatstheater Wiesbaden verabschiedet, steht am Pult. Cesare Lievi (u.a. in Wiesbaden "Die Zauberflöte, Così fan tutte") inszeniert Giacomo Puccinis "Turandot", und mit der Oper "Simon Boccanegra" in der Inszenierung von Dietrich Hilsdorf (Musikalische Leitung Marc Piollet) setzt das Staatstheater Wiesbaden seine Verdi-Pflege fort. Operettenfreunde dürfen sich auf "Der Vogelhändler" von Carl Zeller in der Inszenierung von Ansgar Weigner freuen, der schon für "Im Weißen Rössl" und "Der Vetter aus Dingsda" verantwortlich zeichnete. Markus Bothe, der mit "Viva la Mamma" und "Die Krönung der Poppea" die Zuschauer begeisterte, inszeniert Gaetano Donizettis komische Oper "Don Pasquale (Musikalische Leitung: Christoph Stiller). Das Staatstheaters Darmstadt gastiert mit dem umjubelten Musical "Anatevka" in der Inszenierung von John Dew, wir gastieren dort mit Iris Gerath-Preins Inszenierung von "My Fair Lady".

Stephan Thossæ großer Ballett-Orchesterabend, bei dem Wolfgang Ott erneut das Orchester des Hessischen Staatstheaters dirigieren wird, ist die tragisch endende Geschichte von "Romeo und Julia" zur Musik von Sergej Prokofjew. Mit "Magisches Kaleidoskop" setzt Ballettdirektor Stephan Thoss (gemeinsam mit einem Gast-Choreografen) die Reihe der neuen Ballettabende fort und widmet sich der faszinierenden Welt der Formen und Farben.

Das Schauspiel zeigt in der Spielzeit 2011/12 insgesamt 15 Neuinszenierungen, davon eine im Großen Haus, acht im Kleinen Haus, eine im Studio, vier in der Wartburg sowie zwei an besonderen Spielorten: der Unterbühne des Großen Hauses und im Museum Wiesba den. Die Spielzeit im Kleinen Haus eröffnet der Intendant mit William Shakespeares "Othello". Nach der Komödie "Ein Sommernachtstraum" im Jahre 2003 im Großen Haus lotet Manfred Beilharz in der kommenden Spielzeit die Tiefen einer vielgespielten elisabethanischen Tragödie aus. Tilman Gersch setzt sich in seiner Inszenierung von Goethes "Faust - Der Tragödie erster Teil" im Großen Haus mit "dem" Hauptwerk der deutschen Klassik auseinander. Gersch inszeniert zudem die Romanadaption "Der eiserne Gustav" von Hans Fallada als Erstaufführung. Ein besonderes Projekt erwartet das Publikum im Oktober: Konstanze Lauterbach inszeniert "Die Kinder Agamemnons", basierend auf den Stücken "Iphigenie in Aulis", "Orest" und "Iphigenie auf Tauris" von Euripides sowie "Elektra von Sophokles. Erstmals wird hier die Geschichte der Kinder Agamemnons zusammenhängend erzählt. "Ver-rückt" geht es im November weiter mit Michael Frayns "Der nackte Wahnsinn" in einer Inszenierung der komödienerfahrenen Caroline Stolz. Der polnische Regisseur Janusz Wisniewski, der schon zu den Festivals in Edinburgh und Avignon eingeladen wurde, setzt sich in einer eigenen Fassung mit dem "Jedermann"-Stoff auseinander. Hermann Schmidt-Rahmer inszeniert Mark Ravenhills facettenreiches Stück "Shoot / Get Treasure / Repeat" (Schießen / Kassieren / Wiederholen) und leuchtet aus, welche Auswirkungen ein dauerhafter Kriegszustand auf das private wie das politische Leben hat. Der mazedonische Regisseur Slobodan Unkovski (inszenierte in Wiesbaden "Heuschrecken" von B. Srbljanovic und M. Mayenburgs "Der Stein") setzt "Lotte in Weimar" nach dem berühmten Roman von Thomas Mann in Szene. Dirk Schirdewahn zeichnet verantwortlich für "Das Interview" von Theodor Holman nach dem vorletzten Film des niederländischen Filmemachers Theo van Gogh, der 2004 von islamischen Fundamentalisten ermordet wurde. Vom Staatstheater Darmstadt kommt "Jud Süss" von Paul Kornfeld, Regie führt Hermann Schein. Das Schauspiel des Wiesbadener Staatstheaters gastiert dort mit "Der Turm" von Uwe Tellkamp in der Inszenierung von Tilman Gersch.

Der Premierenreigen in der Wartburg beginnt mit "Kaspar Häuser Meer" von Felicia Zeller in einer Inszenierung von André Rößler. Weiter geht es mit der Deutschen Erstaufführung von "Das war ich nicht", der Adaption des Romans von Kristof Magnusson, dessen Komödie "Männerhort" seit 2007 sehr erfolgreich in der Wartburg läuft. Caroline Stolz inszeniert Joe Ortons "Was der Butler sah". Mit "Bezahlt wird nicht" von Dario Fo freuen wir uns auf eine umwerfend komische Farce über die kleinen Leute, die die Zeche der großen Spekulationen bezahlen. Auf der Unterbühne des Großen Haus inszeniert Tilman Gersch "Foreign Angst" von Konradin Kunze und in Kooperation mit dem Museum Wiesbaden und im Rahmen von Fluxus Wiesbaden verantwortet Gersch außerdem das Stück "Sam" von Katharina Schmitt, ein spannendes Spiel mit den Sehgewohnheiten in Bildender Kunst und Theater.

Das Junge Staatstheater wird in gewohnter Qualität Theater (nicht nur) für die jüngsten und jungen Zuschauer machen. Freuen darf man sich schon jetzt auf das Weihnachtsstück "Pinocchio" (5+) von Carlo Collodi (Inszenierung: Oliver Wronka) im Großen Haus. Adewale Teodros Adebisi führt Regie bei "Creeps" (13+) von Lutz Hübner, Stefan Schletter inszeniert "Ein Schaf fürs Leben" (6+) von Maritgen Matter sowie - gemeinsam mit Oliver Wronka - "Rico, Oskar und die Tieferschatten" (9+) von Andreas Steinhöfel. Die Junge Woche 2012 wird eröffnet mit "Birds" (15+) von Juliane Kann, es inszeniert Jens Kerbel. "Kraftakt" schließlich, ist ein Kooperationsprojekt des Jungen Staatstheaters mit dem Verein für individuelle Erziehungshilfen für sozial benachteiligte Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren.

Die acht Sinfonie-, Kammer- und Jungen Konzerte des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden sowie die Produktionen der musik-theater-werkstatt und die Musical-aufführungen des jugend-club-theaters ("Bye Bye Birdie" von Charles Strouse und "Xanadu" nach dem gleichnamigen Film von Richard Danus und Marc Rubel) runden das Programm ab. Und auch das Jugendreferat wird in der kommenden Spielzeit wieder eine große Fülle von Angeboten für junge und junggebliebene Teilnehmer bereit halten.

Die Internationalen Maifestspiele finden vom 28. April bis zum 31. Mai 2012 statt, und vom 14. bis 24. Juni 2012 präsentiert das Hessische Staatstheater Wiesbaden zum fünften Mal die Theaterbiennale NEUE STÜCKE AUS EUROPA, das weltweit größte Festival für europäische Gegenwartsdramatik.


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Quelle:
Pressemitteilung: 27.4.2011
Hessisches Staatstheater Wiesbaden
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Mai 2011