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TIERHALTUNG/657: Zum Welt-Ei-Tag 2015 - Kein Eierkonsum ohne Tierleid (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 08.10.2015

Zum Welt-Ei-Tag 2015:
"Trotz Ausstieg aus der Käfighaltung gibt es keinen Eierkonsum ohne Tierleid!"


Anlässlich des Welt-Ei-Tags am 9. Oktober 2015 begrüßt der Bundesverband Menschen für Tierrechte, dass sich Bund und Länder auf der Agrarministerkonferenz endlich auf einen Ausstieg aus der Käfighaltung von Legehennen geeinigt haben. Der Verband macht die Verbraucher darauf aufmerksam, dass es dennoch nicht ausreicht, beim Eier-Kauf nur auf die Haltungsform der Tiere zu achten. Denn der Konsum von Eiern ist immer mit Tierleid verbunden.

Deutschland wird bis 2025 aus der Käfighaltung von Legehennen aussteigen. Neue Käfighaltungen von Hühnern werden ab sofort nicht mehr genehmigt. Dieser Kompromiss zwischen Bund und Ländern konnte auf Betreiben von Niedersachsen und Rheinland-Pfalz letzte Woche auf der Agrarministerkonferenz in Fulda erreicht werden. Dem Ausstieg aus der Käfighaltung war ein Jahrzehntelanges Ringen* vorausgegangen. "Mit dem erreichten Kompromiss ist das Aus der Käfighaltung von Legehennen nun endlich besiegelt. Dennoch schmerzt es, dass die tierquälerische Haltungsform in der sogenannten Kleingruppenhaltung noch bis 2023 erlaubt sein soll. Die lange Verweigerungshaltung des Bundes müssen derzeit fast 5 Millionen Legehennen mit lebenslangem Leid in der Käfighaltung bezahlen", so Christina Ledermann, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.

Seit dem Verbot der Legebatterien konnten sich andere Haltungsformen wie die Freiland- und die Biohaltung zwar besser durchsetzen. Doch beim Eier-Kauf nur auf die Haltungsform der Tiere zu achten, ist nach Ansicht des Verbandes zu wenig, denn diese änderten grundsätzlich nichts an der Ausbeutung der Tiere. "Der Mensch zwingt die Henne zu widernatürlichen Höchstleistungen. Egal ob Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung - wenn die Henne durch das ständige Eierlegen ausgezehrt ist und ihre Legeleistung abnimmt, wird sie nach etwa einem Jahr geschlachtet. Hinzu kommen Praktiken wie das schmerzhafte Schnabelkürzen und die skandalöse millionenfache Tötung der männlichen Eintagsküken. Deswegen ist es der beste Tierschutz, seinen Speiseplan völlig ohne Eier und Produkte vom Tier auszurichten", so Christina Ledermann.


* Schon 1999 stellte das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) fest, dass Legebatterien verfassungswidrig sind, da die Tiere in den engen Käfigen ihre angeborenen, arteigenen Verhaltensweisen nicht ausleben können. Dies führte zum Verbot der herkömmlichen Legebatterie in 2009. Auf Druck der Agrarlobby führte 2006 der damalige Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) die Käfighaltung in Form der Kleingruppenhaltung jedoch wieder ein. Ende 2010 untersagte das BverfG auch die Kleingruppenhaltung. Bund und Länder waren sich zwar grundsätzlich einig, dass die Käfige abgeschafft werden sollen, doch bis zuletzt wurde um das tatsächliche Ausstiegsdatum gerungen. Die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministern Ilse Aigner forderte eine Frist bis 2035, während sich die Länder für einen früheren Ausstieg aussprachen.

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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.

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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 8. Oktober 2015
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05237/231 97 90
E-Mail: elsner@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Oktober 2015

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