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TIERHALTUNG/665: "Kein Ei mit 3!" - Bei Weihnachtsgebäck auf versteckte Käfigeier achten (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 30. November 2015

"Kein Ei mit 3!"

Bei Weihnachtsgebäck auf versteckte Käfigeier achten


Plätzchen, Stollen und Lebkuchen gehören zu Nikolaus und der Adventszeit dazu. Im Supermarkt oder beim Bäcker gekauftes Gebäck enthält allerdings nach wie vor meist Eier von Hennen aus Käfighaltung. In sogenannten Kleingruppenkäfigen leben die Tiere auf Gitterstäben und auf engstem Raum. Für den Verbraucher ist dies nicht erkennbar, eine Kennzeichnungspflicht für die Herkunft verarbeitender Eier existiert nicht. Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt daher, beim Einkauf ganz genau hinzuschauen und im Zweifelsfall lieber selbst zu backen - mit Eiern aus Freiland- oder Biohaltung. Auch vegane Rezepte ganz ohne Eier bieten eine leckere Alternative.

Eier aus Käfighaltung sind bei den Verbrauchern längst durchgefallen. Immer mehr Handelsketten sind bereits dem Druck der Verbraucher und dem Aufruf des Deutschen Tierschutzbundes gefolgt, sodass frische Schaleneier aus Käfighaltung bereits vollständig aus den Sortimenten verschwunden sind. Zehn Prozent aller in Deutschland produzierten Eier stammen aber nach wie vor von Tieren, die in Käfigen gehalten werden. Die sogenannten Kleingruppenkäfige haben 2009 die Käfigbatterien abgelöst, bieten den Hennen aber kaum mehr Platz. Etwas mehr Platz als ein DIN A4-Blatt steht jedem Tier zur Verfügung. Erst Ende 2025 soll diese Haltungsform abgeschafft werden. Umso wichtiger ist es, dass die Verbraucher ihre Macht nutzen, um verarbeiteten Käfigeiern in anderen Produkten schon heute die rote Karte zu zeigen.

Keine Kennzeichnungspflicht bei verarbeiteten Eiern

Eier aus Käfighaltung müssen mit der Ziffer 3 gekennzeichnet werden. Die 3 findet sich allerdings nur auf den Schaleneiern - nicht auf Produkten, in denen Eier verarbeitet wurden. Für Verbraucher ist damit nicht erkennbar, aus welchem Haltungssystem die Eier in gekauftem Gebäck oder auch in Eierlikör stammen. Der Deutsche Tierschutzbund fordert daher eine verpflichtende Kennzeichnung der Eiherkunft auf den Packungen. Dabei stehen die Ziffern 2 (Bodenhaltung), 1 (Freilandhaltung) und 0 (Biohaltung) für tierfreundlichere Alternativen. Mit einer verpflichtenden Kennzeichnung hätten Verbraucher die Möglichkeit, auch bei Fertigprodukten eine Wahl zugunsten der Tiere zu treffen und Produkte, die mit Käfigeiern hergestellt wurden, vermeiden zu können. Solange nicht anders gekennzeichnet, stammen die enthaltenen Eier mit größter Wahrscheinlichkeit aus der Käfighaltung. Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt, in diesem Fall lieber auf den Kauf zu verzichten und die Weihnachtsplätzchen mit Freiland- oder Bioeiern selbst zu backen. Auch ganz ohne Eier lässt sich mittlerweile problemlos backen - leckere vegane Rezepte finden sich in vielen Backbüchern oder im Internet.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 30. November 2015
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. Dezember 2015

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