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MELDUNG/112: Tierschutzbund lehnt Welpenverkauf im Zoofachhandel ab (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 11. Januar 2012

Tierschutzbund lehnt Welpenverkauf im Zoofachhandel ab


Aktuellen Berichten zufolge startet Zoo Zajac in den kommenden Tagen trotz vehementer Kritik aus den Verkauf von Hundewelpen. Zajac will die Tiere ab deren 9. Lebenswoche zum Verkauf anbieten. Für die sozialen und sensiblen Welpen ist die Prägephase entscheidend. Der Zwischenhandel - vom Züchter über das Zoogeschäft und dann erst zum Käufer - wirkt sich negativ auf eine Bindung an die Sozialpartner und auf die Anpassung an die spätere Umgebung aus. Der Deutsche Tierschutzbund und sein Landestierschutzverband Nordrhein-Westfalen lehnen deshalb den Welpenverkauf ab.

Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, erklärt: "Kein seriöser Züchter und kein verantwortungsvoller Halter, der seine Tiere liebt, würde Welpen an einen profitorientierten Zwischenhändler liefern. Auch verantwortungsvolle Hundeinteressenten würden niemals in einem Zoohandel nach einem passenden Hund suchen." Mit dem Zajac-Modell gehen oft Spontankäufe einher. Ohne sorgfältige Vorüberlegungen angeschaffte Hunde landen häufig später in Tierheimen, weil sie doch nicht in die Lebensplanung passen. Hundewelpen sollten direkt nach der Entwöhnung vom Muttertier innerhalb der so genannten Prägephase, die mit der 12. Woche endet, zum späteren Halter. Dies ermöglicht den Aufbau einer guten und stabilen Bindung an eine Bezugsperson und die Gewöhnung an die zukünftigen Lebensumstände. Fehler und Mängel in der Prägephase der Welpen führen zu irreparablen Verhaltensproblemen. Isoliert oder reizarm gehaltene Welpen entwickeln durch schweren sozialen Erfahrungsentzug zwangsläufig Verhaltensstörungen. Die reizarme Umwelt mit den begrenzten Räumlichkeiten des Zoofachhandels ist eine Qual für die Welpen. "Es mag erlaubt sein, Hundewelpen zu kaufen. Aber nicht alles, was legal ist, ist auch legitim. Zoo Zajac ist jetzt ein Ort, den Tierfreunde weit umfahren sollten", so Schröder weiter.

Auch Peer Fiesel, Präsident des Landestierschutzverbandes NRW, zeigt sich über die Welpenpläne entsetzt: "Zajac ist Geschäftsmann, kein Tierschützer. Er will am Verkauf der Welpen verdienen, das kann für die Tiere nur tragisch enden."

Einen Tipp hat der Deutsche Tierschutzbund: Wer sich für einen Hund als treuen Gesellen interessiert, sollte sich in den Tierheimen informieren und beraten lassen und dann entscheiden. Dort warten neben Hunden auch Katzen und andere Tiere auf eine zweite Chance.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 11. Januar 2012
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Januar 2012