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MELDUNG/135: Deutscher Tierschutzbund bietet interdisziplinären Workshop zum Thema Animal Hoarding (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 8. Mai 2012

Deutscher Tierschutzbund bietet interdisziplinären Workshop zum Thema Animal Hoarding



Mit dem heutigen Workshop möchte der Deutsche Tierschutzbund das Thema Animal Hoarding weiter voran bringen. Der Workshop im Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld in Schleswig Holstein stößt auf großes Interesse von Seiten der Behörden und war schnell ausgebucht. Animal Hoarding beschreibt ein Krankheitsbild, bei dem Menschen Tiere in einer großen Anzahl halten, sie aber nicht mehr angemessen versorgen. In Fällen von Animal Hoarding brauchen sowohl die Tiere als auch die Menschen dringend Hilfe. Doch hierzulande ist die Krankheit noch wenig bekannt, Therapien sowie gesetzliche Regelungen fehlen.

"Animal Hoarding ist ein vielschichtiges Problem, das mit den heutigen rechtlichen und therapeutischen Möglichkeiten nicht in den Griff zu bekommen ist. Hier setzt der Workshop an, er bringt die relevanten Vertreter zusammen", erklärt Dr. Elke Deininger, Fachreferentin für Animal Hoarding an der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes. Der nun angebotene Workshop stellt ein interdisziplinäres Treffen dar, in dem zunächst die gegenwärtige Situation in einem Erfahrungsaustausch mit Behördenvertretern, Juristen, praktizierenden Tierärzten und Tierschützern analysiert werden soll. In einem zweiten Teil am Nachmittag liegt der Schwerpunkt auf der zukünftigen Vernetzung der unterschiedlichen Fachdisziplinen und der Zusammenstellung von offenen Fragen und zukünftiger Lösungsansätze. Im Rahmen des Workshops wurde auch die erste Doktorarbeit in Deutschland zum Thema Animal Hoarding vorgestellt. "Das Tierleid bei Animal Hoarding Fällen ist groß und für alle Beteiligten eine Belastung, besonders auch für die Tierschutzvereine und Tierheime vor Ort. Hier wollen wir als Dachverband das Thema wissenschaftlich und praktisch vertiefen, um Hilfestellungen zu leisten", ergänzt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Die Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes hat bereits 2008‍ ‍eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe - zusammengesetzt aus Psychologen, Tierärzten und Juristen - ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die Krankheit des Tiersammelns in den jeweiligen Fachkreisen sowie in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Es ist entscheidend, die Sensibilität der Bevölkerung zu erhöhen und gezielte Maßnahmen - wie gerichtliche Anordnungen zur Therapie, Schaffung von Therapiemöglichkeiten, Förderung der Forschung und Betreuung von wissenschaftlichen Arbeiten, Schaffung eines bundesweiten Melderegisters - zu initiieren.

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 8. Mai 2012
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Mai 2012