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MELDUNG/288: Tierheime stehen im Fokus des Welttierschutztages (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 23. August 2016

Tierheime stehen im Fokus des Welttierschutztages


Zum diesjährigen Welttierschutztag am 4. Oktober ruft der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit seinen angeschlossenen Mitgliedsvereinen das Leitmotto "Tierheime helfen. Helft Tierheimen!" aus. Die Tierschützer machen auf die wichtige Arbeit der Vereine aufmerksam und fordern eine kostendeckende Erstattung der Fundtierkosten. Kommunen rufen durchschnittlich 80 Prozent der Leistungen der Tierheime ab, übernehmen aber nur etwa 20 Prozent der dafür anfallenden Kosten.

"Auch wenn es uns mit großer Kraftanstrengung gelungen ist, einzelne Tierheime zu stabilisieren: Der praktische Tierschutz ist noch lange nicht über den Berg", sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Die Rücklagen sind nahezu komplett aufgebraucht, Planungssicherheit gibt es immer nur für wenige Wochen oder Monate. Schuld sind die Kommunen, die sich ihrer Pflichtaufgabe nicht stellen. Stattdessen müssen die Tierschützer vor Ort immer mehr Aufgaben schultern. Der karitative Tierschutz ist quasi Ausputzer des politischen Versagens. Wir können nur erneut warnen: Wenn der Tierschutz in der Fläche zusammenbricht, steigt das Tierleid und für die Kommunen wird es teurer." Die Fundtierbetreuung ist laut dem Fundrecht eine Pflichtaufgabe der Kommunen, welche die Tierheime in deren Auftrag übernehmen. Auch beschlagnahmte oder sichergestellte Tiere werden im Auftrag von Ämtern betreut.

Neben der dringenden Klärung was die Kostenerstattungen für Fundtiere und Tierschutzaufgaben betrifft, fordert der Deutsche Tierschutzbund einen Sonderinvestitionstopf von einmalig 50 Millionen Euro für dringende Maßnahmen in den Tierheimen. "Angesichts von 300 Millionen Euro Einnahmen jährlich an Hundesteuer kann das für die Kommunen keine Überforderung sein. Schließlich sind die notwendigen Investitionen Folge von Gesetzen und auch die bittere Folge, dass die Kommunen die Tierheime haben ausbluten lassen, Rücklagen sind aufgebraucht", so Schröder. "Und wenn die Kommunen es nicht alleine schaffen, dann müssen die Länder und der Bund mitziehen. Wir haben schließlich den Schutz der Tiere im Grundgesetz. Bisher haben sich nur einzelne Landesregierungen bereit erklärt und helfen."

Im Rahmen des Welttierschutztages möchten der Deutsche Tierschutzbund und seine mehr als 740 Mitgliedsvereine zeigen, welche Arbeit die vereinseigenen Tierheime und Auffangstationen für den praktischen Tierschutz vor Ort leisten. Der Deutsche Tierschutzbund erweitert daher seine Motivserie der Kampagne "Tierheime helfen. Helft Tierheimen!" um zwei neue Motive, welche die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen der Tierheime in den Fokus stellen. Viele der angeschlossenen Tierschutzvereine laden zum Tag der offenen Tür ins Tierheim.


Weitere Informationen zur Kampagne:
www.tierheime-helfen.de

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 23. August 2016
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. August 2016

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