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MELDUNG/364: Nestlé sorgt für mehr Tierschutz bei seinen Masthühnern (Albert Schweitzer Stiftung)


Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt - 28. Juni 2018

Vorlage für andere Unternehmen:
Nestlé sorgt für mehr Tierschutz bei seinen Masthühnern

Jetzt sind Dr. Oetker und Co. dran, ebenfalls ihre Standards für Masthühner anzuheben.


Nestlé verpflichtet sich, in Europa die Tierschutzstandards für seine Masthühner anzuheben. Wie das Unternehmen heute mitteilte, wird es die Standards der Europäischen Masthuhn-Forderung erfüllen. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt hat entscheidend zu diesem Schritt beigetragen. Andere Unternehmen der Branche müssen jetzt nachziehen, fordert die Stiftung.

»Nestlé hat es vorgemacht«, sagt Mahi Klosterhalfen, Geschäftsführer der Albert Schweitzer Stiftung. »Jetzt sind wir zuversichtlich, dass weitere Lebensmittelproduzenten wie Dr. Oetker dem Beispiel folgen werden.«

Bereits im Dezember 2017 hatte Nestlé USA bekannt gegeben, spätestens ab 2024 seine Masthuhn-Standards anzuheben. Das hat die Albert Schweitzer Stiftung zum Anlass genommen, Nestlé Deutschland in dieser Frage zu kontaktieren. Dort zeigte man sich offen für einen Dialog mit der Tierschutz-Stiftung, zumal es schon einige Jahre zuvor eine konstruktive Zusammenarbeit beim Verzicht auf Käfigeier gegeben hatte.

Mit einem intensiven Austausch über Fachfragen der Masthuhn-Haltung hat die Albert Schweitzer Stiftung dazu beigetragen, das Unternehmen von den erhöhten Tierschutzstandards zu überzeugen. In den Dialog wurden außerdem Nestlé Europa und auch weitere Tierschutzorganisationen eingebunden. Ab 2026 wird Nestlé europaweit für alle Lebensmittel, die Bestandteile von Masthühnern enthalten, die Europäische Masthuhn-Forderung erfüllen. Mit der Umsetzung beginnt das Unternehmen allerdings schon ab dem 1. Januar 2019. Die Forderung von Mindeststandards wird von 25 europäischen Tierschutzorganisationen gemeinsam getragen, um maßgebliche Tierschutzprobleme in der Hühnermast zu verringern.

Die Kriterien der Masthuhn-Forderung greifen die wichtigsten Problembereiche wie Überzüchtung, Mangel an Platz und Beschäftigungsmaterial sowie Fehlbetäubungen bei der Schlachtung auf. Das soll das Leid für die Masthühner wesentlich mindern; zudem ist ein deutlich geringerer Antibiotikaeinsatz möglich. Eine artgerechte Haltung müsste zwar noch weit mehr erfüllen, die Forderung ist jedoch ein für alle Unternehmen gangbarer erster Schritt mit zumutbaren Mehrkosten, der in der Regel keine Stallumbauten notwendig macht.

Nestlé ist das weltweit größte Unternehmen für Lebensmittel und Getränke. Mit Standorten in 191 Ländern ist es fast überall auf der Welt vertreten. Zu ihm gehören zahlreiche bekannte Marken wie Maggi, Thomy, Wagner und Herta.

Albert Schweitzers Ethik der »Ehrfurcht vor dem Leben« schloss Tiere mit ein. Er engagierte sich daher stets für den Tierschutz und lebte in seinen späteren Jahren vegetarisch. In seinem Gedenken setzt sich die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt seit dem Jahr 2000 gegen die Massentierhaltung und für die Verbreitung der veganen Lebensweise ein. Mehr erfahren Sie auf albert-schweitzer-stiftung.de sowie über @SchweitzerTiere auf Twitter.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. Juni 2018
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
Hauptstadtbüro | Dircksenstraße 47 | 10178 Berlin
Telefon: +49 (0)30 - 400 54 68 - 0 | Fax: +49 (0)30 - 400 54 68 - 69
E-Mail: kontakt@albert-schweitzer-stiftung.de
Internet: www.albert-schweitzer-stifung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juni 2018

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