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PELZTIER/082: Drohnen-Aufnahmen zeigen die Situation auf Deutschlands letzter Nerzfarm (Deutsches Tierschutzbüro)


Deutsches Tierschutzbüro e.V. - Pressemitteilung vom 22. März 2019

Einzigartige Drohnen-Aufnahmen zeigen hautnah die Situation auf Deutschlands letzter Nerzfarm in Rahden (NRW)


Berlin/Rahden, 22.03.2019. Dem Deutschen Tierschutzbüro liegt außergewöhnliches und einzigartiges Bildmaterial aus der letzten deutschen Nerzfarm in Rahden, Nordrhein-Westfalen vor. Erstmalig filmte eine Drohne über und innerhalb der Anlage und erstellte dabei Videomaterial von außerordentlicher Qualität, das die Lebensumstände der dort gehaltenen Nerze zeigt. Das Material zeigt, wie die ca. 4.000 in Rahden gehaltenen Nerze auf engstem Raum in Käfigen und auf Gitterböden leben müssen und unter Verhaltensstörungen leiden. Das Material wurde vor wenigen Tagen angefertigt und dem Deutschen Tierschutzbüro zugespielt. "Die vorliegenden Aufnahmen sind so außergewöhnlich wie erschreckend. Sie geben einen Einblick, wie auch in Deutschland noch Tiere für die sinnlose Pelzproduktion gequält werden. Dabei sollte dies weltweit endlich der Vergangenheit angehören", so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros.

Die Nerzfarm in die Rahden ist die letzte bestehende Pelzfarm in Deutschland. Seit einer Verschärfung der Haltungsbedingungen im Jahr 2017 ist das Unterhalten von Pelzfarmen in Deutschland de facto unrentabel. Dies liegt an den verschärften minimalen Haltungsbedingungen, die bei der Einhaltung zur Unwirtschaftlichkeit führen würden. Die Farm in Rahden erhielt jedoch eine Übergangsgenehmigung, die den Betrieb der Anlage und das Halten der Nerze unter den alten Bedingungen bis 2022 erlaubt. Die neuen Vorgaben führten jedoch zur Schließung aller anderen, zur damaligen Zeit noch geöffneten, Farmen in Deutschland.

Die Gewinnung von Pelz gehört weiterhin zu den qualvollsten Elementen in einem System der Ausbeutung von Tieren. Die meisten Pelztierfarmen befinden sich in Fernost, Finnland und Polen, also in Ländern, in denen es nur ein sehr schlechtes bzw. überhaupt kein Tierschutzgesetz gibt. In winzigen Käfigen, in denen Umdrehen meist nicht möglich ist, leiden die, oft extra hochgemästeten, Tiere. Nach nur wenigen Lebensmonaten werden die Füchse, Marderhunde, Kaninchen und Nerze brutal getötet, um ihnen das Fell abzuziehen. Der Rest der getöteten Tiere wird in der Regel entsorgt und findet keine weitere Verwertung. Die Felle der geschundenen Tiere werden zu Pelz verarbeitet und auch in Deutschland in rauen Mengen vor allem als Accessoires an Jacken und Mützen verkauft. Viele Verbraucher wissen dabei oft nicht einmal, dass sie Pelz kaufen. Grund dafür ist die falsche Kennzeichnung durch die Unternehmen und der Fakt, dass Echtpelz inzwischen teilweise günstiger als Kunstpelz ist.


Das Deutsche Tierschutzbüro e. V. ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig.

Weitere Informationen unter:
http://www.tierschutzbuero.de/

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Quelle:
Deutsches Tierschutzbüro e.V.
Pressestelle
Gubener Straße 47, 10243 Berlin
Telefon: 030-2700496-11, Fax: 030-2700496-10
E-Mail: presse@tierschutzbuero.de
Internet: http://www.tierschutzbuero.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. März 2019

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