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TIERVERSUCH/452: Versuchstier Nummer 1 - die Maus, Tier des Monats März (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 11. März 2010

Versuchstier Nummer 1: die Maus, Tier des Monats März


Weltweit sind Mäuse die am häufigsten verwendete Tierart in Forschungslaboren, mit steigender Tendenz. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte gibt daher mit der Maus als Tier des Monats März Einblick in Forschung und Handel mit den kleinen Nagetieren und hat aktuelle Informationen auf seiner Website veröffentlicht.

"Wir wollen mit dem Vorurteil aufräumen, dass es ja nur Mäuse sind und dass Versuche mit ihnen nicht so schlimm sind", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. "Mäuse sind erheblichen Leiden ausgesetzt und zu Industrieware geworden. Für Tierversuche werden sie genmanipuliert, voroperiert und qualgezüchtet. Und das, obwohl selbst Wissenschaftler die Übertragbarkeit der Ergebnisse aus Tierversuchen mit Mäusen auf den Menschen infrage stellen." So sind über 70 Unterschiede zwischen den Immunsystemen von Maus und Mensch bekannt. Über 1 000 Gene der Maus kommen beim Menschen nicht vor. Kein einziges Gen ist mit einem menschlichen Gen identisch.

Gemäß Versuchstierstatistik der Bundesregierung sind 2008 über 1,7 Millionen Mäuse in Tierversuchen eingesetzt worden. Insbesondere in der Gentechnik ist die Anzahl der Mäuse in den vergangenen acht Jahren kontinuierlich gestiegen: von 150 000 Mäusen im Jahr 2000 auf über 500 000 in 2008. Routinemäßig wird Mäusen fremdes Erbmaterial eingebracht, um Krankheiten des Menschen zu erzeugen. Auf solche transgenen Tiere werden auch Patente beantragt, als handele es sich um technische Erfindungen. So war die "Krebsmaus" in den 80er-Jahren das erste patentierte Säugetier.

Ersatzverfahren sind bislang unterrepräsentiert, dabei gibt es leistungsfähige Modelle mit menschlichen Zellen und Geweben oder menschlicher Nabelschnur, z. B. in der Forschung zur Therapie der Blutvergiftung.

Mit der monatlichen Vorstellung einer Tierart, die in Tierversuchen eingesetzt wird, möchte der Bundesverband Menschen für Tierrechte die natürliche Lebensweise der Tiere bekannter machen, ihre Verwendung in Experimenten aus der Anonymität holen und die Forderung nach Ersatzmethoden verstärken.

Ausführliche Informationen: www.tier-des-monats.tierrechte.de


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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 11. März 2010
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05237/231 97 90
E-Mail: elsner@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. März 2010