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ABWASSER/216: Vietnam - RUB-Umweltingenieure koordinieren "Reinigungsanlage für Grubenwasser" (RUB)


RUB Ruhr-Universität Bochum - Bochum, 23. November 2009

Zum Schutz des Weltnaturerbes Ha Long Bucht

RUB-Umweltingenieure koordinieren Projekt "Reinigungsanlage für Grubenwasser"
Projekt RAME: Deutsch-vietnamesische Kooperation im Umweltschutz


Pünktlich am traditionellen Tag des Bergarbeiters in Vietnam Mitte November startete der Bau der ersten Reinigungsanlage für Grubenwasser in der Provinz Quang Ninh - mit Know-how von Bochumer Umweltingenieuren. Die Planung der Anlage ist das Ergebnis einer zweijährigen Kooperation deutscher und vietnamesischer Forscher und Ingenieure im Projekt RAME (Research Association Mining and Environment in Vietnam), koordiniert von Prof. Dr. Harro Stolpe an der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der RUB. Bis Mitte 2010 baut Vinacomin, das staatliche Bergbauunternehmen Vietnams, die erste Abwasseranlage in der Region inklusive deutscher Anlagentechnik.


Bedeutendes Projekt für die Region

"Das Projekt ist ein gutes Beispiel für die notwendige Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie im Bereich Umweltschutz - und es ist von großer Bedeutung für die Region und Vietnam", sagt Prof. Stolpe. In der Quang Ninh Provinz liegt das UNESCO-Weltnaturerbe Ha Long Bucht, für deren Schutz insbesondere die bergbaulichen Abwässer in der Region behandelt und gereinigt werden müssen. Die Voruntersuchungen am Standort Vang Danh - einem untertägigen Bergwerk mit einer Jahresproduktion von ca. drei Millionen Tonnen Kohle - begannen bereits im Juli 2007. Insgesamt entwickelten die Projektpartner acht verschiedene technische Konzepte. Detailfragen wurden in begleitenden wissenschaftlichen Labor- und Technikumsversuchen in Dresden bearbeitet.


Vorbild für weitere Standorte

Durchgesetzt hat sich das Konzept einer Grubenwasserreinigungsanlage mit drei Stufen: zur Neutralisation, zur Ausfällung von Schwebstoffen und Eisen sowie zur Entfernung von Mangan. In der ersten Ausbaustufe hat die Anlage eine Kapazität von 800 Kubikmetern Grubenwasser pro Stunde. Angepasst an den Ausbau der Produktionskapazität am Standort lässt sich die Anlage bis auf eine Kapazität von 2.400 Kubikmetern erweitern. Das behandelte Abwasser erfüllt die Anforderungen des vietnamesischen Standards für Industrieabwässer und kann unbedenklich in den Vang Danh River eingeleitet oder industriell wieder verwendet werden. "Dies ist die erste größere Anlage zur Behandlung von Wässern aus dem Kohletiefbau, die in Quang Ninh in Betrieb geht. Sie soll bei Erfolg als Vorbild für weitere Standorte dienen", so Prof. Stolpe. Die Investitionskosten für die technische Ausrüstung der ersten Ausbaustufe der Reinigungsanlage liegen bei ca. 850.000 Euro. Vinacomin finanziert sowohl den Bau als auch die technische Ausrüstung.


Über RAME

Im Verbund RAME entwickeln Forscher und Ingenieure in Vietnam Umweltkonzepte für den Steinkohlenbergbau, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Das Projekt ist unter dem Dach einer seit 1996 bestehenden Zusammenarbeit zwischen dem BMBF und dem Ministry of Science and Technology Vietnam (MOST) entstanden und basiert auf der vereinbarten Kooperation in der Wasser- und Umweltforschung und -technologie vom Oktober 2005. Eines der Teilprojekte entwickelt Abwasserbehandlungskonzepte im Bergbau. Die verantwortlichen Projektpartner sind die LMBV International GmbH, die eta engineering AG und das Grundwasserforschungsinstitut Dresden GmbH (GFI).


Weitere Informationen

Prof. Harro Stolpe,
Umwelttechnik und Ökologie im Bauwesen,
Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften,
Tel. 0234/32-27995, E-Mail: Harro.Stolpe@rub.de

Kontakt in Vietnam:
Dr. Katrin Broemme, c/o VINACOMIN,
226 Le Duan, Ha Noi, Tel: +84 905694571,
E-Mail: katrin.broemme@rub.de

Redaktion: Jens Wylkop


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Quelle:
RUB-Presseinformation Nr. 379, 23.11.2009
Ruhr-Universitaet Bochum - Pressestelle - 44780 Bochum
Tel: + 49 234 32-22830, -23930, Fax: + 49 234 32-14136
Internet: www.rub.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. November 2009