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ATOM/628: BfS nimmt Transporte aus der Asse nach "Mariaglück" wieder auf (BfS)


Bundesamt für Strahlenschutz - Pressemitteilung, 6. Februar 2009

BfS nimmt Transporte aus der Asse nach "Mariaglück" wieder auf

Zutrittswässer sind keine Gefahr für Mensch und Umwelt


Belastung liegt weit unterhalb der Grenzwerte / Bürgerinitiative kann eigene Proben ziehen

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nimmt den Abtransport der Zutrittswässer aus der Asse in das stillgelegte Bergwerk Mariaglück bei Höfer im Landkreis Celle wieder auf. Der Betreiber von Mariaglück, die Kali und Salz AG, hatte sich bereit erklärt, die seit Juni 2008 nicht mehr angenommenen Zutrittswässer wieder in das Bergwerk zur verbringen und einem entsprechenden Vertrag zugestimmt. Zuvor hatte das BfS als neuer Betreiber der Anlage in Proben nachgewiesen, dass die radioaktive Belastung der Zutrittswässer weit unterhalb geltender Grenzwerte liegt. Die jetzt gemessenen Werte liegen zudem deutlich unter den Werten der zuvor von der Asse nach Mariaglück abgegebenen Zutrittswässer. Diese Wässer sind somit unbedenklich und stellen keine Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Das BfS hat der örtlichen Bürgerinitiative zugesagt, dass diese Proben entnehmen und auf Kosten des BfS analysieren lassen kann.

Das BfS stellt klar, dass ausschließlich Zutrittswässer in das Bergwerk Mariaglück verbracht werden, die dem sog. neuen Lösungsmanagement unterliegen. Im Rahmen dieses neuen Lösungsmanagements wurde insbesondere die Wetterführung geändert. Hierdurch wird die Aufnahme von Tritium in die Zutrittswässer durch die Grubenluft minimiert. Die Verbringung von Salzlösungen, die innerhalb der Schachtanlage anfallen und mit den eingelagerten radioaktiven Abfällen in Kontakt gekommen sein könnten, schließt das BfS definitiv aus.


Hintergrund:

Bis Juni 2008 waren die aus dem Deckgebirge in die Schachtanlage Asse zutretenden Salzlösungen unterirdisch gefasst und in die Salzbergwerke Mariaglück, Hope und Salzdetfurth gebracht worden. Die Transporte wurden gestoppt, nachdem festgestellt worden war, dass Vorgaben der Strahlenschutzverordnung nicht erfüllt oder nur unzureichend beachtet wurden. Vor einer Wiederaufnahme der Abtransporte musste deshalb nachgewiesen werden, dass die Anforderungen der Strahlenschutzverordnung erfüllt werden.

Im Tiefenbereich zwischen 500 und 575 Meter dringen aus dem Nebengebirge ca. 12 m pro / d Zutrittswässer in die Schachtanlage ein. Diese Wässer werden an drei Stellen aufgefangen: Der Großteil der Zutrittswässer wird auf der 658-Meter-Sohle aufgefangen (zirka zehn Kubikmeter am Tag). Weitere Auffangstellen befinden sich auf der 725- Meter-Sohle (zirka 1,4 Kubikmeter pro Tag) und auf der 750-Meter-Sohle (zirka 0,2 Kubikmeter pro Tag).

Die Zutrittswässer sind geringfügig durch in der Grubenluft vorhandenem Tritium belastet. Durch das vom BfS im Januar 2009 eingerichtete, neue Management wird der Kontakt der Zutrittswässer mit der Grubenluft minimiert und eine Vermischung mit radioaktiv kontaminierten Salzlösungen in der Grube ausgeschlossen.

Das BfS hat untersucht, wie viel Tritium am Tag aus der Grubenluft in die Zutrittswässer gelangt. Die Ergebnisse der Messungen zeigen, dass die Wässer vor der Umstellung auf Frischluftbelüftung täglich etwa 4 Becquerel pro Liter aufnahmen. Je länger die Wässer in der Schachtanlage blieben, desto höher war also ihre radioaktive Belastung. Werden sie möglichst schnell über Tage gebracht, lässt sich - ebenso wie durch eine Bewetterung mit Frischluft - ihre radioaktive Belastung verringern.


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Quelle:
BfS-Pressemitteilung 08/2009, 06.02.2009
Herausgeber: Bundesamt für Strahlenschutz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Telefon: 01888/333-1130, Fax: 01888/333-1150
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Internet: http://www.bfs.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2009