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ATOM/871: McAllister muss dafür sorgen, dass sicheres Atommüll-Endlager gesucht wird (BUND NI)


BUND Landesverband Niedersachsen e.V. - Hannover, 8. September 2010

Thema: AKW-Laufzeitenverlängerung, bundesweite Suche nach sicherem Atommülllager
Region: Niedersachsen
Hintergrund: McAllister hat öffentlich vor Festlegung auf Gorleben gewarnt

Besser spät, als nie: McAllister muss dafür sorgen, dass sicheres Atommüll-Endlager gesucht wird


Der BUND Landesverband Niedersachsen e.V. begrüßt, dass der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister öffentlich davor gewarnt hat, sich zu früh auf Gorleben als Atommüll-Endlager festzulegen. Doch nach Ansicht des Umweltverbands hätte McAllister dies schon Monate vorher tun sollen - nämlich bevor die Bundesregierung das neue Energiekonzept ausgehandelt hat. Denn während um die Laufzeitverlängerung gefeilscht wurde, hat die Bundesregierung das für Niedersachsen besonders brisante Thema Atommüll einfach ausgelassen. Durch die Laufzeitverlängerungen fallen nach Berechnungen des Bundesamts für Strahlenschutz statt 17.200 Tonnen Atommüll künftig 21.600 Tonnen an. Die Bundesregierung hat sich auf die Laufzeitverlängerung festgelegt ohne zu klären, was mit diesem Müll passieren soll. Denn ein sicheres Endlager ist noch nicht einmal in Sicht. Niedersachsen ist nicht nur wegen seiner drei Atomkraftwerke besonders von der Atompolitik betroffen. "Wir in Niedersachsen haben die Probleme mit dem Atommüll unmittelbar vor Augen und wissen, wovon wir sprechen. Die katastrophalen Ereignisse in der maroden Asse und in Morsleben haben gezeigt, dass es kein sicheres Endlager für den Atommüll gibt. Aufgrund dieser Erfahrungen muss sich David McAllister dafür einsetzen, dass nicht noch mehr Atommüll in dafür nicht geeignete Lagerstätten in Niedersachsen gelangt", erklärt Renate Backhaus, atompolitische Sprecherin des BUND Niedersachsen. Stefan Ott, stellvertretender Geschäftsführer des Landesverbands, fügt hinzu: "McAllister muss sich nun in Berlin dafür stark machen, dass der Bundesrat und damit die Länder über das Energiekonzept mitentscheiden dürfen. Schließlich sind die Länder und das Bundesland, für das er die Verantwortung trägt, besonders stark von den Entscheidungen betroffen."

Der BUND Niedersachsen fordert:
- Bevor es kein sicheres Endlager gibt, darf es keine Laufzeitverlängerungen geben.
- Die Bundesregierung muss daher sofort mit einer bundesweiten Suche nach einem sicheren Endlager für alle Formen von radioaktivem Abfall beginnen und zwar in einem ergebnisoffenen Verfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit.

"Wir fordern Ministerpräsident McAllister auf, im Interesse der Bevölkerung seines Landes zu handeln", so Stefan Ott. Noch in diesem Monat werde der Ministerpräsident feststellen, wie viele Bürger die Laufzeitverlängerung ablehnen. Denn der BUND und andere Umweltorganisationen haben am Samstag, den 18. September, zu einer Großdemonstration gegen Atomkraft rund um das Kanzleramt aufgerufen.

Mehr Informationen dazu gibt es hier:
www.bund.net


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Quelle:
Presseinformation vom 08.09.2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
Tel.: 0511/965 69-0, Fax: 0511/662 536
E-Mail: presse.nds@bund.net
Internet: www.bund-niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. September 2010