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FINANZEN/005: "Förderfonds Trenntstadt Berlin" - 2,7 Mio. Euro für innovative Projekte (DER RABE RALF)


DER RABE RALF
Nr. 161 - April/May 2011
Die Berliner Umweltzeitung

Umwelt- und Klimaschutz durch Abfallvermeidung
"Förderfonds Trenntstadt Berlin" - 2,7 Millionen Euro für innovative Projekte zum Thema Abfall

Von Susanne Hakenjos


Viele Fragen tun sich auf: Wie gehen wir Menschen mit den Ressourcen um, die unser Leben möglich machen? Was passiert überhaupt mit dem Verpackungsmüll, der so zahlreich einfach in der Natur entsorgt wird; wie viele Jahre brauchen Plastik, Glasscherben oder Dosen um zu verrotten und was bedeutet Recycling? Wohin geht unser Abfall, was ist durch Recycling möglich und was kann mein Beitrag zum Umweltschutz sein?

Denn noch landet auch in Berlin zuviel Verwertbares in der Hausmüll-Tonne, in den Gelben Tonnen stören Fehlwürfe die Verwertung. Umweltgruppen und Bürgerinitiativen, Vereine, Verbände aber auch Privatpersonen und Unternehmen können sich daher mit ihren Ideen an die Stiftung Naturschutz Berlin wenden. Seit Mai 2010 stehen dort im "Förderfonds Trenntstadt Berlin" bis Ende 2012 insgesamt 2,7 Millionen Euro zur Verfügung.

In der Umweltszene bestens vernetzt, berät die Stiftung Naturschutz die Antragsteller inhaltlich und organisatorisch. Über die Vergabe entscheiden Stiftung und Berliner Stadtreinigung dann gemeinsam, denn die Mittel stammen aus den Lizenz-Einnahmen der Dualen Systeme. Ziel ist es, das Thema Abfalltrennung so interessant zu machen, dass auch Trennmuffel erreicht werden. Abfallvermeidung und konsequente Abfalltrennung spielen eine wichtige Rolle beim Ressourcen- und Klimaschutz. Dies ist auch der Grund, warum die Stiftung Naturschutz Berlin sich dieser Frage widmet und ihre Erfahrungen aus 30 Jahren Fördertätigkeit einbringt.

Wissen um wertvolle Ressourcen vermitteln die Projekte der Initiative 2000plus-Berlin am Beispiel Papier und den großen Potenzialen, die hier im richtigen Trennen des Abfalls liegen: Nach einer großen Ausstellung im MachMIT!-Museum steht nun eine mobile Ausstellung zum Thema für alle Schulen zum Ausleihen bereit. Förderprojekte können sich auch gezielt an Gruppen richten, die von klassischer Abfallberatung nicht erreicht wurden:

Vom BUND speziell geschulte mehrsprachige Berater informieren ab April darüber: Welche Abfallarten gibt es? Welche Materialien lassen sich recyceln und was kosten die verschiedenen Entsorgungswege? Aber auch kleine Umweltgruppen oder engagierte Bürger können Unterstützung für einmalige Aktionen erhalten: In einer öffentlichkeitswirksamen Aktion wurde so der Lichtenberger Fennpfuhl von 10 Kubikmetern Müll gereinigt.

Jugendliche aus Kreuzberg und dem Wedding präsentieren ab April auf der Bühne des JugendKulturZentrums PUMPE ihr Musical "Die vom Hinterhof". Gewaltig rumort es in den verschiedenfarbigen Mülltonnen: Vermeiden, Sortieren und Verwerten von Abfall war bisher nicht die Stärke der Hausbewohner.... Doch die Darsteller sind sich sicher "Wir bringen das cool rüber!" Auch sie wurden wie zahlreiche andere Projekte vom Förderfonds Trenntstadt Berlin unterstützt. Pilotprojekte können also durch eine Anschubfinanzierung Innovationen erproben. Kreative Ideen aller Art sind daher weiterhin gefragt.

www.stiftung-naturschutz.de/wir-foerdern/foerderfonds-trenntstadt
www.trenntstadt-berlin.de


Bildunterschrift der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildung der Originalpublikation:

Ist das der klassische Mülltrenner? - Comic: Al Websites


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Quelle:
DER RABE RALF - 22. Jahrgang, Nr. 161 - April/Mai 2011
Herausgeber:
GRÜNE LIGA Berlin e.V. - Netzwerk ökologischer Bewegungen
Prenzlauer Allee 230, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
Redaktion DER RABE RALF:
Tel.: 030/44 33 91-47, Fax: 030/44 33 91-33
E-mail: raberalf@grueneliga.de
Internet: www.raberalf.grueneliga-berlin.de

Erscheinen: zu Beginn gerader Monate
Abonnement: 10 Euro/halbes Jahr


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Mai 2011