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AKTION/248: Stunde der Gartenvögel, 13.-15.5. - Wissenswertes über die fünf häufigsten Vogelarten (NABU NI)


NABU Landesverband Niedersachsen - 11. Mai 2016

Wissenswertes über die fünf häufigsten Vogelarten

NABU-Mitmachaktion "Stunde der Gartenvögel" am Pfingstwochenende (13.-15. Mai)


Hannover - Haussperling, Amsel, Kohlmeise, Blaumeise und Stare - das sind die fünf Arten, die bei der "Stunde der Gartenvögel" in Niedersachsen im Langzeitvergleich am häufigsten gesichtet werden. Der NABU verrät Wissenswertes über diese Top 5.

Knapp fünf Haussperlinge - oder Spatzen - wurden in den letzten Jahren pro Garten gezählt. Die Männchen haben einen grauen, kastanienbraun eingefassten Scheitel, weiße Wangen und einen schwarzen Latz, die Weibchen tragen ein schlichtes Graubraun. Der Gesang der Männchen besteht aus einer endlosen Folge von "tschilp"-Rufen. Spatzen sind anpassungsfähig, insbesondere wenn es um die Wahl des Nistplatzes geht. Als Kinderstuben dient etwa eine Nische unter dem Dach, ein verlassenes Schwalbennest oder eine üppige Fassadenbegrünung. Trotzdem gehen die Spatzen-Bestände zurück. "Helfen kann man zum Beispiel mit Nisthilfen - und einer naturnahen Gartengestaltung. Dann gibt es auch genügend Insekten als Nahrung", sagt NABU-Pressesprecher Ulrich Thüre.

Die Amsel ist die einzige heimische Drossel, bei der sich die Geschlechter stark unterscheiden. Das Männchen ist komplett schwarz und hat einen gelb-orangen - im ersten Jahr noch dunkelgrauen - Schnabel. Das Weibchen ist von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze schlicht braun gefärbt. Amseln sind viel auf dem Boden hüpfend unterwegs und suchen nach Nahrung. Oft halten sie mit schräg gehaltenem Kopf inne, um zu lauschen. Regenwürmer, Schnecken und Insekten zählen zu ihren Leibspeisen. Später im Jahr kommen Beeren und Früchte hinzu. Vor etwa 150 Jahren war die Amsel noch ein eher scheuer Waldvogel, heute ist sie überall im Siedlungsbereich zu finden. "Als klassischer Kulturfolger kommt sie dort offenbar gut klar", berichtet Thüre.

Die Kohlmeise ist in unseren Breiten die größte und häufigste Meise. Mit ihrem schwarz-weißen Kopf, der gelben Unterseite und dem markanten schwarzen Bauchstreifen ist sie gut zu erkennen, am Gesang alleine jedoch nur schwer zu bestimmen. Denn neben dem typischen Ruf "zizibäh zizibäh" verfügen Kohlmeisen über ein reichhaltiges Repertoire an Gesangsmotiven. Hinzu kommt ihr Talent zum Nachahmen anderer Meisenstimmen. Aus einem einzigen Kohlmeisen-Gelege können bis zu einem Dutzend Jungvögel schlüpfen. Die Elternvögel sind pausenlos im Einsatz, um die hungrigen Schnäbel zu stopfen. Sie sammeln Blattläuse, Raupen und Spinnen von Blättern und Zweigen. Zu Spitzenzeiten kommen sie nahezu im Minutentakt mit Futter an die Bruthöhle. "Kohl- und Blaumeise sind übrigens die häufigsten Nistkasten-Nutzer. Man kann sie leicht mit dem Angebot von Nisthilfen unterstützen", rät Thüre.

Die Blaumeise ist kleiner als die Kohlmeise und ihr fehlt der schwarze Streifen auf dem Bauch. Stattdessen fallen bei ihr das blaue Käppchen über dem weißen Gesicht, ein schwarzer Augenstreif und die ebenfalls blau gefärbten Flügel- und Schwanzfedern ins Auge. Blaumeisen sind häufige Gäste in hiesigen Gärten, sobald dort ein paar ältere Bäume stehen. Sie sind ständig in Bewegung, oft hangeln sie sich kopfunter an dünnen Zweigen entlang. Ihr Gesang ist abwechslungsreich, beginnt meist mit einem hohen "tii-tii" und endet mit einem Triller.

Stare erkennt man an ihrem schwarz-grünlich glänzenden Gefieder, dem kurzen Schwanz und dem langen Schnabel. Staren-Männchen sind echte Gesangstalente. Sie verfügen über eine Vielzahl eigener Gesangsmotive, können viele Vogelarten und andere Geräusche perfekt nachahmen. Das rhythmische Singen unterstreichen sie oft mit weit heftigen Flügelbewegungen. Diese Anstrengungen honorieren die Weibchen: Sie finden die Männchen am attraktivsten, deren Gesang die meisten Motive enthält und die beim Singen die größte Ausdauer an den Tag legen.

Einen guten Anlass, um - nicht nur - die fünf häufigsten Gartenvögel zu beobachten, bietet die "Stunde der Gartenvögel": Am Pfingstwochenende (13.-15. Mai) ruft der NABU zur großen Vogelzählung in Städten und Dörfern auf. "Man beobachtet eine Stunde lang die Vögel im Garten, vor dem Balkon oder im Park, notiert die höchste Zahl an Vögeln jeder Art, die gleichzeitig zu sehen ist, und meldet die Zahlen dem NABU", erklärt der NABU-Pressesprecher.

Das geht einfach im Internet unter
www.stundedergartenvoegel.de, alternativ per Post
oder Telefon (kostenlose Rufnummer am 14. und 15. Mai
zwischen 10 und 18 Uhr: 0800-1157115).

Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost der NABU hochwertige Preise. "Und für den Naturschutz liefern die Daten wichtige Informationen über die Entwicklungen der heimischen Vogelwelt und Grundlagen, um zielgerichtet aktiv zu werden", betont Thüre.


www.stundedergartenvoegel.de:
Hier gibt es Vogel-Porträts und -Gesänge zum Anhören, eine Zählhilfe sowie viele praktische Tipps. Ab dem ersten Zähltag außerdem aktuelle Zwischenstände und interaktive Karten.

Auswertungen der Vorjahresergebnisse sind über die interaktive Karte auf
https://niedersachsen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-gartenvoegel/14847.html
möglich. Diese interaktive Karte stellt dar, wie sich eine Vogelart in einem ausgesuchten Landkreis entwickelt hat.

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Quelle:
Pressemitteilung 57/16, 11.05.2016
Naturschutz aktuell - NABU Pressedienst
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Landesverband Niedersachsen e.V.
Alleestr. 36, 30167 Hannover
Tel.: 0511/911 05-27, Fax: 0511/911 05-40
E-Mail: Info@NABU-Niedersachsen.de
Internet: www.NABU-Niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2016

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