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BILDUNG/043: Auge in Auge mit dem Salamander - Bildung rund um Amphibien (ARA Magazin)


ARA Magazin 3-4/08 - Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz e.V.

Auge in Auge mit dem Salamander

Bildung rund um Amphibien


In den letzten Ausgaben des ARA Magazins berichteten wir, dass sich ARA intensiv in einer Schutzkampagne für die weltweit bedrohten Amphibien engagiert. Gemeinsam mit der Stiftung Artenschutz wurden bereits Flyer, Poster und weitere Materialien erstellt. Die Zusammenhänge zwischen der Bedrohung von Fröschen, Kröten und Salamandern, dem Verlust ihres Lebensraumes und unserem Alltag stehen auch im Mittelpunkt der aktuellen Bildungsarbeit von ARA.


Sei kein Frosch - Hilf uns

lautet der Titel einer Broschüre mit Hintergrundinformationen zur Amphibienkampagne, die in Kürze erscheinen wird. Neben ausführlichen Beschreibungen der Amphibien und ihrer Bedrohungsursachen werden Handlungsvorschläge zu ihrem Schutz geliefert. Adressiert ist die Broschüre besonders an Schüler und Lehrer, die außerschulische Lernorte wie Zoos und Umweltbildungszentren besuchen.

Besonders in Zoos erleben Kinder und Lehrer die Wunderwelt der Amphibienvielfalt, und sie erfahren, was es zu erhalten gilt. Die Broschüre bietet zahlreiche Anregungen zur Vor- und Nachbereitung eines Besuchs. Zoopädagogen und auch ARA stellen ergänzende Arbeitsblätter zum Thema Amphibien zur Verfügung, die im Unterricht eingesetzt werden können. Die Zusammenarbeit mit den in den Zoos arbeitenden Pädagogen fördert so den wichtigen Praxisbezug.


Von Fröschen im Unterricht

Sind Molche kleine Krokodile und Schildkröten wirklich Kröten? Unklarheiten zwischen diesen beiden Tierklassen, den Amphibien und den Reptilien, gibt es bei Schülern und manchmal auch bei Erwachsenen.

Was sind eigentlich Amphibien? Welche leben bei uns? Sind sie giftig? Diese und andere Fragen begegnen uns, wenn ARA das Thema Amphibien in die Schule trägt. Ein besonderer "Kollege", der bei der Beantwortung der Fragen hilft, ist ein Feuersalamander, der ARA in freundlicher Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld zu Bildungszwecken zur Verfügung gestellt wird.

Eine Besonderheit der Amphibien ist ihre Haut. Da sie im Gegensatz z.B. zur menschlichen Haut durchlässig ist, können Amphibien durch sie atmen oder Flüssigkeiten aufnehmen und abgeben. Wenn Kinder und Jugendliche die Chance erhalten, einen Frosch oder einen Feuersalamander in die Hand zu nehmen, fühlen sie Unterschiede. Amphibien sind feucht und eher kalt, aber gegen die Erwartung der meisten gar nicht eklig oder abstoßend.

Der Salamander weckt nicht nur Interesse, sondern hilft auch, mit Vorbehalten aufzuräumen.

Und mit dem Verständnis der durchlässigen Amphibienhaut wird den Schülern rasch klar, warum Amphibien extrem auf Agrargifte reagieren.

Erfahrungen mit Frosch und Co. machten frühere Kindergenerationen noch automatisch "draußen" beim Spielen. Leider hat die Häufigkeit von Salamandern und Fröschen in der Natur abgenommen. Aber auch eine Änderung von Spielgewohnheiten führt dazu, dass Amphibien nicht mehr zu den Alltagserfahrungen eines aufwachsenden Kindes gehören. Diese Erfahrungen zu vermitteln, ist eine besondere Aufgabe und Verantwortung von außerschulischen Lernorten der Umweltbildung.

"Begreifen" von Amphibien ermöglicht Verständnis und eröffnet Argumente für den Schutz dieser Tierklasse. Es gilt also auch hier der Leitsatz des Verhaltensforschers Konrad Lorenz: "Man liebt nur, was man kennt, und man schützt nur, was man liebt."


Bildunterschrift der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildung der Originalpublikation:
Mit einem Salamander gelingt es schnell, das Interesse der Schülerinnen und Schüler zu wecken.


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Quelle:
ARA Magazin 3-4/08, S. 9-10
Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz e.V.
August Bebel Str. 16-18, 33602 Bielefeld
Redaktion: Jürgen Birtsch, Wolfgang Kuhlmann,
Monika Nolle, Jürgen Wolters
Telefon: 0521/6 59 43, Fax: 0521/6 49 75
E-Mail: ara@araonline.de
Internet: www.araonline.de

Das ARA Magazin erscheint mehrfach im Jahr. Freunde und Förderer erhalten es kostenlos. Bei Interesse schicken Sie eine Mail an ara@araonline.de.


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Januar 2009