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GESCHÄFTE/109: Elefanten werden gewildert, um touristische Nachfrage zu stillen (WWF)


World Wide Fund For Nature - Umweltstiftung WWF Deutschland - Presse-Newsletter vom 12.12.2008

Elefanten werden gewildert, um Nachfrage in Thailands Touristenzentren zu stillen.

WWF: Tierfreunde reiten nicht auf illegalen Elefanten und kaufen kein Elfenbein.


Die Umweltstiftung WWF warnt vor Reiten auf illegalen Elefanten in thailändischen Urlaubsregionen. "Das ist zwar ein exotisches Vergnügen, auf illegalen Elefanten fördert es aber den Artenschwund. Leider können Touristen nicht erkennen, ob es sich um domestizierte Hauselefanten und gewilderte Tiere aus dem Dschungel handelt", sagt Volker Homes, Leiter WWF Artenschutz, angesichts der anstehenden Hauptsaison für Reisende nach Thailand und Südostasien. Laut einem aktuellen Bericht der Umweltschutzorganisationen WWF und TRAFFIC werden in Myanmar im großen Stil Elefanten für den illegalen Elfenbeinhandel gewildert. Hinzu kommt, dass pro Jahr schätzungsweise 25 lebende Tiere aus ihrer natürlichen Umgebung nach Thailand verschleppt werden. Dort enden sie dann als Touristenattraktion. Betroffen sind zumeist weibliche Tiere und ihre Jungen. "Angesichts der geringen Populationsgröße ist das ein bedenklich hohe Rate", sagt Volker Homes. Der Asiatische Elefant gilt als stark gefährdet und die Bestände nehmen in vielen Verbreitungsgebieten weiter ab.

Sicherheitslücken und Korruption erschweren nach Ansicht der Umweltschutzverbände WWF und TRAFFIC ein effizientes Vorgehen gegen die Arten-Mafia "Der Asiatische Elefant ist streng geschützt und jeder Handel verboten, doch der Kampf gegen Wilderei und Schmuggel wird in Südostasien nicht konsequent und hart genug geführt", kritisiert WWF-Experte Homes. Bei der stichprobenartigen Inspektion von 17 Märkten in Myanmar und dem angrenzenden Thailand und China fanden die Kontrolleure 9000 Produkte aus Elfenbein und sogar 16 ganze Stoßzähne. Der WWF fordert ein härteres und konsequenteres Vorgehen der örtlichen Behörden in Thailand, Myanmar und China gegen den illegalen Elfenbeinhandel und Wilderei. Doch auch westliche Touristen sieht die Umweltstiftung in der Verantwortung, denn nur wo eine Nachfrage existiert, entsteht ein illegaler Schwarzmarkt. "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht", betont Volker Homes vom WWF. "Touristen die mit Elfenbeinprodukten im Gepäck erwischt werden, müssen mit harten Strafen rechnen." Neben illegalem Korallenschmuck zählt Elfenbein immer noch zu der beliebtesten Schmuggelware bei deutschen Touristen.

WEITERE INFORMATIONEN
zu dieser Pressemeldung finden Sie hier
http://www.wwf.de/index.php?RDCT=c74ffba492027bf7b601


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Quelle:
WWF Presse-Newsletter, 12.12.2008
Herausgeber: WWF Deutschland
Rebstöckerstraße 55, 60326 Frankfurt am Main
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Dezember 2008