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INITIATIVE/300: Fledermausfreundlich - NABU zeichnet Freiwillige Feuerwehr in Berne aus (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 12. Februar 2009

Fledermausfreundliche Feuerwehr

NABU zeichnet Freiwillige Feuerwehr in Berne aus


Heute hat der NABU Hamburg der Freiwilligen Feuerwehr in Berne die Plakette "Fledermausfreundliches Haus" verliehen. Dies ist die 51. Auszeichnung in Hamburg. Schon seit einigen Jahren war den Feuerwehrleuten aufgefallen, dass Fledermäuse in der Abenddämmerung den alten Schlauchturm umkreisten. Der etwa 12 Meter hohe Turm, in dem früher die Feuerwehrschläuche zum Trocknen aufgehängt wurden, ist seit 30 Jahren ungenutzt - doch Fledermäuse schienen ihn als Quartier entdeckt zu haben.

"Hier wohnen eindeutig Fledermäuse!", hat der ehrenamtliche NABU-Fledermausschützer Oliver Kues anhand einiger kleiner Kotkrümel am Turm festgestellt. "Die Tiere fliegen durch die Lamellenfenster ein und verkriechen sich in engen Spalten im Dach und hinter der Holzverschalung und sind kaum zu entdecken." Um die nachtaktiven Untermieter nicht zu stören, hat die Feuerwehr die anstehenden Renovierungsarbeiten am alten Schlauchturm in den Winter gelegt. Denn dann befinden sich die Fledermäuse in frostsicheren Quartieren im Winterschlaf. Wenn die ortstreuen Tiere gegen Ende März/Anfang April zurückkehren, finden sie ihr altes Versteck unverändert vor. Denn die Freiwillige Feuerwehr hat besonders darauf geachtet, dass der Schlauchturm "fledermausfreundlich" bleibt und die neue Holzverkleidung so angebracht wird, dass die Tiere sich weiterhin hinter ihr verstecken können. "Durch Wohnungsnot und Nahrungsmangel sind alle unsere heimischen Fledermausarten bedroht", erklärt Wiebke Böhm, Referentin für Wildtierschutz beim NABU Hamburg. "Bei der Sanierung von Gebäuden werden oftmals sämtliche Nischen und Hohlräum e verschlossen. Dadurch gehen viele Quartiere verloren, in denen die Tiere den Tag gut geschützt verschlafen können. In vielen Fällen kann aber zum Beispiel mit speziellen Fledermauskästen leicht Abhilfe geschaffen werden." Natascha Wronski, Wehrführerin der Freiwilligen Feuerwehr Berne, freut sich über die Plakette. "Ist doch toll, dass wir so einfach etwas für den Artenschutz und bedrohte Tiere in der Stadt tun können und dafür noch eine Auszeichnung bekommen."

Wer mehr über Fledermäuse wissen oder an Führungen teilnehmen möchte, erhält Informationen beim NABU unter 040/697089-0 und unter www.NABU-Hamburg.de. Dort gibt es auch Infos zum Projekt "Fledermausfreundliches Haus" sowie eine Auswahl an Fledermauskästen. Das Projekt wird von der Georg und Jürgen Rickertsen Stiftung sowie der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung unterstützt. Eine Infomappe ist gegen Einsendung von 3,45 Euro in Briefmarken an den NABU Hamburg, Osterstraße 58, 20259 Hamburg oder dort zu den Öffnungszeiten Mo bis Do 14 bis 17 Uhr erhältlich.


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Quelle:
Pressemitteilung 21/09, 12.02.2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Februar 2009