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MELDUNG/100: US-Studie - Gefährden Hauskatzen die Artenvielfalt? (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 4. Februar 2013

US-Studie über Gefährdung der Artenvielfalt durch Hauskatzen

DBV: Übertragbarkeit auf Deutschland muss geklärt werden



Nach einer Studie, die von Biologen des Smithsonian Conservation Biology Institute in der Fachzeitschrift "Nature Communications" veröffentlicht wurde, würden allein in den USA pro Jahr mehrere Milliarden Vögel von Hauskatzen getötet. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Katzen eine größere Gefahr für die Artenvielfalt darstellen würden, als dies durch landwirtschaftliche Pflanzenschutzmittel oder die Zerstörung der natürlichen Lebensräume durch den Menschen der Fall wäre, berichtet der Deutsche Bauernverband (DBV) unter Berufung auf das US-Fachmagazin. Nach Ansicht des DBV seien nun das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Wissenschaft dringend gefordert, die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Deutschland zu prüfen.

Die US-Studie rücke den Fokus auf die bisher eher unbeachteten sogenannten Beutegreifer, zu denen neben den Katzen auch Füchse und Greifvögel zählen. Der DBV weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Ursachenanalyse bei der Gefährdung der Vielfalt von Vögeln und Kleinsäugern nicht nur auf die Landwirtschaft beschränkt bleiben dürfe.

Der DBV betonte, dass die Landwirtschaft ihren Teil der Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt und der Pflege der Kulturlandschaft trage. Die Landwirte würden umfangreiche Aktivitäten unternehmen, um ihren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten. Hierzu zähle etwa, dass auf jedem dritten Hektar freiwillig Agrarumweltprogramme durchgeführt werden und sich die Landwirte im Rahmen des Vertragsnaturschutzes oder über sonstige Naturschutzmaßnahmen, wie die Pflege von Hecken, für den Naturschutz engagierten, stellt der DBV fest. Die Studie lege aber nahe, dass auch außerhalb der Landwirtschaft Maßnahmen - und dies offenbar in deutlich größerem Umfang als bislang vermutet - erforderlich sind, um den gesellschaftlich geforderten Erhalt der Artenvielfalt zu bewältigen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 4. Februar 2013
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2013