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MELDUNG/177: Blaupunktrochen im Zuchtprogramm (DMM)


Deutsches Meeresmuseum - 17.04.14

Frühlingsgefühle bei Blaupunktrochen im MEERESMUSEUM



"Love is in the air - oder besser: in the water. Im MEERESMUSEUM Stralsund ist ein Pärchen Blaupunktrochen zusammen gezogen. Der rund 33 cm große Rochen Charly (Jahrgang 2011) hatte im März 2013 in Becken Nr. 4 einen 'Single-Haushalt' gegründet. Nun konnte dem Männchen, das knapp zwei Kilogramm auf die Waage bringt, der Wunsch nach einer Artgenossin erfüllt werden, denn Blaupunktrochen Charlotte ist seine neue Mitbewohnerin. Seit Januar 2014 ist die Ex-Portugiesin, die im Juni 2013 im OCEANARIO Lissabon zur Welt kam, in Stralsund zu Hause. Zunächst musste sich das ca. 27 cm große und etwa 1,2 kg leichte Rochenweibchen hinter den Aquarienkulissen einleben und an den deutschen Futterplan gewöhnen, der aus Kalmar, Seelachsfilet, Stinten sowie Garnelen und Muschelfleisch besteht.

Rochen mit gepunktetem Rücken, von seitlich vorn fotografiert; deutlich im Bild sind die beiden Augenhöcker - Foto: © Deutsches Meeresmuseum

Schau mir in die Augen, Kleines: Der Blaupunktrochen im MEERESMUSEUM hält Ausschau nach Rochen Nr. 2.
Foto: © Deutsches Meeresmuseum

"Die beiden Rochen im MEERESMUSEUM sind schnell zahm geworden, kommen zur Fütterung an den Beckenrand und fressen das Futter von der Pinzette aus der Hand", erzählt Spezialtierpflegerin Sigrid Wewezer. Aquarienleiterin Dr. Nicole Kube ergänzt: "Der Umzug von Rochendame Charlotte in das 9 000-Liter-Becken im Erdgeschoss des MEERESMUSEUMs hat gut funktioniert." Nun bleibt zu hoffen, dass es zwischen den beiden funkt und sich eine langfristige Partnerschaft entwickelt. Bis zur Geschlechtsreife des Weibchens wird noch etwas Zeit vergehen, dann hofft man im MEERESMUSEUM auf kleine Rochen.

Die Blaupunktrochen gehören zur Familie der Stechrochen. Sie besitzen auf der Schwanzoberseite Giftstachel und können damit Verletzungen hervorrufen, die unter Umständen tödlich sein können. Die Tiere wurden in früherer Zeit häufig importiert, weshalb man sie in einigen Schauaquarien sehen kann. Von der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) wurden sie als "potentiell gefährdet" eingestuft. Deshalb hat die Vereinigung der europäischen Schauaquarien beschlossen, über ein Zuchtprogramm die Erhaltung der Art zu unterstützen. Die Koordination für diese Nachzucht erfolgt in Lissabon, dort wird das Zuchtbuch mit allen zur Verfügung stehenden Tieren geführt. Dies ermöglicht auch die Zusammenstellung entsprechender Zuchtpaare.

Text: Deutsches Meeresmuseum (DMM)

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Quelle:
Presseinformation, 17.04.2014
Deutsches Meeresmuseum
Katharinenberg 14-20, 18439 Stralsund
Tel.: +49 (0) 3831 2650 210, Fax: +49 (0) 3831 2650 209
Internet: www.meeresmuseum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2014