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MELDUNG/359: Siebenschläfer-Projekt des NABU Leverkusen (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 6. Juni 2016

Siebenschläfer-TV wieder online

NABU-Leverkusen ermöglicht mit seiner Webcam einzigartige Einblicke in das Leben der heimlichen Bilche


Düsseldorf - Es ist so weit: die Siebenschläfer sind erwacht und das Siebenschläfer-TV des NABU Leverkusen ist wieder online. Jeder, der Spaß daran hat, kann seit Anfang Juni erneut live am heimlichen Leben dieser seltenen Bilche teilnehmen und mehr über das Miteinander und die Jungenaufzucht bei Familie Siebenschläfer erfahren. "Mit dem Wissen des letzten Jahres haben wir die Nistkästen und die Technik optimiert und können in noch besserer Qualität senden. Wir freuen uns schon auf die neuen Einblicke in das Leben dieser faszinierenden Tiere", sagte die Projektkoordinatorin des NABU Leverkusen, Regine Kossler.

2015 begann das Siebenschläfer-Projekt des NABU Leverkusen, das durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW gefördert wird. Eines der Ziele ist, das geheime Leben dieser netten Säugetiere mit Hilfe einer Live-Webcam in die heimischen Wohnzimmer zu transportieren. Hierdurch können die Internetnutzer das sympathische, nachtaktive Tier und seinen Lebensraum hautnah kennenlernen. "Für viele ist es das erste Mal, dass sie auf diese Art mit diesem wichtigen 'Rädchen im Uhrwerk der Natur' Bekanntschaft schließen", so Kossler weiter.

Die nachtaktiven Nager mit dem buschigen Schwanz sind Ende Mai aus ihrem sieben Monate dauernden Winterschlaf erwacht und haben jetzt ein straffes Zeitprogramm vor sich. Kossler: "Zunächst heißt es möglichst viel fressen, denn der lange Winterschlaf hat alle Fettreserven schrumpfen lassen. Dann muss ein Revier abgesteckt und ein Platz zur Gründung einer Familie gefunden werden." Da in unseren Wäldern alte, dicke Bäume mit Astlöchern für die Jungenaufzucht selten geworden seien, nutzten die munteren Kobolde der Nacht gerne Nistkästen, in denen bereits im Frühjahr Meisen gebrütet haben. Das verlassene Meisennest diene als kuscheliger Untergrund - so wie ein Sofa. Hier könne das Weibchen die Jungen sicher großziehen. "Ein Beispiel dafür, dass im Zusammenspiel vieler Lebewesen wichtige Wechselwirkungen bestehen, die nur funktionieren können, wenn die dafür notwendige Artenvielfalt erhalten bleibt."

In mehrere dieser Nistkästen habe das Siebenschläfer-Team Kameras eingebaut und könne so alle Abschnitte des Familienlebens beobachten. Die jeweils interessanteste Live-Webcam wird online geschaltet sein. "Das muntere Treiben der Leverkusener Siebenschläfer wurde 2015 von fast 10.000 Menschen verfolgt", berichtete Kossler. "Die Highlights wurden als Videos ins Netz gestellt und bereits über 6.000 Mal angeschaut."

Das Leverkusener Siebenschläfer-Projekt biete aber noch mehr. Denn für Leverkusener Grundschulen gebe es das Angebot einer kostenlosen pädagogischen Einheit zum Siebenschläfer und seiner Rolle im komplexen Ökosystem des Waldes und alter Streuobstwiesen. Die Unterrichtseinheit besteht aus einer einstündigen Impulseinheit in der Schule. Und dann geht es hinaus in den Wald, die Heimat des Siebenschläfers. Hier lernen die Kinder mit viel Spiel und Spaß das sympathische Säugetier näher kennen und schauen auch live im Internet, was die Leverkusener Siebenschläfer gerade treiben. Damit auch Andere von den Erfahrungen partizipieren können, werden die Unterrichtseinheiten demnächst auf der Projekthomepage zum Download zur Verfügung stehen.


Beobachtet werden können die Siebenschläfer über die Webcam des NABU-Leverkusen unter
www.nabu-nrw.de/wir-ueber-uns/infothek/webcam/index.html
oder direkt über die Projektseite
www.nabu-leverkusen.de/siebenschlaefer

Unter www.facebook.com/pages/Familie-Siebenschl%C3%A4fer-geheimnisvolle-Nachtschw%C3%A4rmer/709663329145777
findet man das Projekt Familie Siebenschläfer - geheimnisvolle Nachtschwärmer auch auf Facebook.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 37/2016, 06.06.2016
NABU Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 7-9, 40219 Düsseldorf
Tel.: 0211/15 92 51-14, Fax: 0211/15 92 51-15
E-Mail: Presse@NABU-nrw.de
Internet: www.nabu-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juni 2016

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