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MASSNAHMEN/092: Opfer des Straßenverkehrs - Erneut Todfund einer Wildkatze im Saarland (BUND SAAR)


BUND Landesverband Saarland e.V. - Saarbrücken, 5. März 2009

Erneut Todfund einer Wildkatze

BUND Saar fordert Grünbrücken fürs Saarland
Finanzierungsmöglichkeit aus Konjunkturprogramm II nutzen


Binnen einer Woche wurden im Saarland zwei Wildkatzen Opfer des Straßenverkehrs. Dies sind nach Auffassung des BUND Saar zwei Opfer zuviel, denn die Wildkatze ist eine nach europäischem Naturschutzrecht seltene und geschützte Tierart (FFH-Anhang IV). Dies wird auch von Seiten des Umweltministeriums so gesehen, das zur Zeit eine Erfassung für den Warndt beauftragt hat. Anerkannt ist auch im Saarland, dass die Zugehörigkeit der hiesigen Tiere zum mitteleuropäischen Restareal von großer Bedeutung ist.

Hauptursache für die schwierige Verbreitungssituation der Wildkatze ist die Zerstückelung des Verbreitungsgebietes durch Hauptverkehrsadern wie Autobahnen, Bundesstraßen und die zu Schifffahrtswegen umgestalteten Flüsse. Der im Auftrag des BUND erstellte Wildkatzenwegeplan zeigt dies ganz deutlich. Insbesondere die Abschottung des Warndt zu den Waldgebieten nach Norden durch die A 620 und die ausgebaute Saar, sowie die A 6 im Bereich Kreuz Neunkirchen und im weiteren Verlauf Richtung Kaiserslautern sind die Knackpunkte für die Wiederausbreitung der Wildkatze und die Sicherung der Teilpopulationen. Daher fordert der BUND Saar auch für das Saarland Grünbrücken und andere Querungsmöglichkeiten aus den Mitteln des Konjunkturprogramms II der Bundesregierung.

"Es wäre eine vertane Chance, die augenblicklichen Möglichkeiten nicht zu nutzen. Das Saarland muss sich jetzt trotz der anstehenden Landtagswahl sehr rasch auf den Weg machen, denn die Mittel stehen nur zeitlich begrenzt zur Verfügung", so Christoph Hassel, stellv. Landesvorsitzender des BUND Saar. Der unter Moderation des Umweltministeriums arbeitende Arbeitskreis Zerschneidung ist nach Überzeugung des BUND Saar eine gute Basis rasch zielführende Querungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

"Die Wildkatzen werden es uns danken. Es ist auch eine der wenigen Möglichkeiten, Gelder aus der Wirtschaftsförderung gleichzeitig in die Förderung der Biodiversität zu stecken, denn auch hier hat das Saarland mehr Verpflichtungen als Geld zur Verfügung steht", so Hassel abschließend.

Christoph Hassel, Dipl.-Geogr.
Stellv. Landesvorsitzender BUND Saar


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Quelle:
Presseinformation Nr. 06/09, vom 05.03.2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Saarland e.V., Haus der Umwelt
Evangelisch-Kirch-Str 8, 66111 Saarbrücken
Tel: 06 81/81 37 0-0/1, Fax: 06 81/81 37 20
E-Mail: info@bund-saar.de
Internet: www.bund-saar.de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2009