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MASSNAHMEN/112: NABU fordert Aufnahme der Hobby-Tierhalter ins Wolf-Management (NABU BB)


NABU Landesverband Brandenburg - Pressedienst Naturschutz aktuell, 14. November 2011

NABU fordert Aufnahme der Hobby-Tierhalter ins Wolf-Management

Naturschutzverband bereits jetzt aktiv für konfliktarmes Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch


Der NABU wartet nicht nur auf eine dringend notwendige Aktualisierung des Brandenburger Wolfsmanagementplanes, sondern handelt bereits im Vorfeld.

Schon seit einigen Jahren arbeitet der NABU für ein konfliktarmes Zusammenleben von Menschen und Wölfen. NABU-Aktive beteiligen sich am Wolfsmonitoring, auf unzähligen Informationsveranstaltungen wie z.B. Fachtagungen und der "tour de wolf" wird Aufklärungsarbeit geleistet, Tierhalter erhalten Unterstützung in Sachen Herdenschutz und erst kürzlich wurde das NABU-Wolfsbüro in Spremberg eröffnet. Der NABU setzt damit die Erfahrungen aus dem Wolfsmanagement anderer Länder aktiv um. Bei momentan sechs Wolfsrudeln auf Brandenburger Territorium will der Naturschutzverband nicht warten, bis der Mitte der 90er Jahre erstellte Wolf-Managementplan überarbeitet ist.

Mit diesen Vorleistungen will der NABU die betroffenen Bevölkerung mit ihren Sorgen und Nöten unterstützen und dort aktiv werden, wo aus seiner sicht Lücken im Wolfsmanagement des Landes zu schließen sind. "Die Praxiserfahrung aus 11 Jahren der Ausbreitung von Wölfen in Deutschland hat die Theorie des 17 Jahre alten Wolf-Managementplanes in Brandenburg an manchen Stellen deutlich überholt", so Markus Bathen, Wolfsexperte des NABU.

So fordert der NABU, dass in dem überarbeiteten Managementplan auch eine Unterstützung der Hobby-Tierhalter aufgenommen wird. Der Herdenschutz muss den Wolf davon abhalten Schafe als Beute anzunehmen. Es sei sinnlos, wenn auf der einer Weide Schafe eines landwirtschaftlichen Betriebes geschützt sind und ein paar hundert Meter weiter der Wolf freien Zugang hat. Bathen weiter "Herdenschutz ist hoch effektiv, aber dafür muss er konsequent angewandt werden!

Der NABU will die Rückkehr des Wolfes in seine ursprüngliche Heimat gern unterstützen, Artenschutz sei jedoch eine Aufgabe des Staates. Katharina Weinberg, NABU-Landesgeschäftsführerin und Sprecherin der NABU-Bundesarbeitsgruppe "Wolf": "Grundsätzlich sehen wir das Land Brandenburg in der Pflicht. Benachbarte Bundesländer wie Sachsen haben nicht viel weniger Wölfe, sind aber mit einem personell deutlich besser ausgestatteten Wolfsmanagement hoch erfolgreich. Wolfsmanagement muss aber auf festen Füßen stehen und kann nicht spontan aus der hohlen Hand gezaubert werden!"

NABU-Aktion "Willkommen Wolf":
http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/wolf/


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Quelle:
Pressedienst, 14.11.2011
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Brandenburg
Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
Tel: 0331/20 155 70, Fax: 0331/20 155 77
E-Mail: info@NABU-Brandenburg.de
Internet: www.brandenburg.nabu.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2011