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AUFRUF/007: Stadt bittet um Mithilfe beim Schutz von Schwalben und Fledermäusen (Braunschweig)


Stadt Braunschweig - Pressemitteilung von Freitag, 5. Juli 2013

Stadt bittet um Mithilfe beim Artenschutz von Schwalben und Fledermäusen



Braunschweig. Die Stadt Braunschweig bittet die Bürgerinnen und Bürger darum, ihnen bekannte Nistplätze von Mehlschwalben, Rauchschwalben und Mauerseglern sowie von Fledermausquartieren zu nennen. So will die Abteilung Umweltschutz einen besseren Überblick über das Vorkommen dieser geschützten Arten im Stadtgebiet bekommen und auf dieser Grundlage den Schutz dieser Arten verbessern. Dies erläuterte Uwe Kirchberger, zuständig für den Artenschutz bei der Stadt Braunschweig, heute bei einem Pressetermin.

Die Frühlingsboten Mehlschwalbe, Rauchschwalbe und Mauersegler, aber auch diverse Fledermausarten haben sich als ausgesprochene Kulturfolger eng dem Menschen angeschlossen. Für die einstigen Felsbesiedler boten Gebäude in Dörfern und Städten mit ihren Nischen und Spalten an den Dächern über viele Jahrhunderte einen geeigneten Brut- und Nistplatz, wo sie oft in Kolonien brüteten oder ihre Jungen aufzogen. Diese Arten haben in Siedlungsbereichen ihr Hauptverbreitungsgebiet und treten andernorts ausgesprochen selten auf.

In den letzten Jahrzehnten haben die Bestände unserer Gebäudebrüter dramatisch abgenommen, bei Schwalben sogar über 70 Prozent. Ursachen dafür sind fehlende Lehmpfützen zum Nestbau, Abbruch von Altgebäuden, Gebäudesanierungen mit oft zum Brüten ungeeigneten Fassaden, Wärmedämmung aber auch der Rückgang und Rückzug der Landwirtschaft aus den Ortschaften.

Das Antlitz unserer Stadt verändert sich täglich, oft werden bei baulichen Veränderungen Niststätten von Gebäudebrütern und Fledermausquartiere berührt. Nur ein kleiner Teil dieser Nist- und Raststätten von Vögeln und Fledermäusen ist bekannt und kann durch Schaffung künstlicher Alternativen wie etwa Nistkästen ersetzt werden. Hier wolle die Stadtverwaltung den Natur- und Artenschutz noch effektiver machen, erläuterte Uwe Kirchberger. "Dafür bitten wir die Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe." In den meisten Fällen führe Unkenntnis über die Anwesenheit dieser zum Teil recht unauffälligen "Untermieter" zur unbeabsichtigten Beseitigung ihrer Niststätten und Quartiere. Habe die Stadt einen besseren Überblick über das Vorkommen dieser Tiere, könne sie Gebäudeinhaber auch besser über richtigen Schutz informieren.

Es könne auch kostenloses Informationsmaterial zum Artenschutz an Gebäuden zur Verfügung gestellt werden. Dies kann per e-mail unter umweltschutz@braunschweig.de oder Telefon: 0531/470-6348 bestellt werden.


Weitere Infos zu den geschützten Arten
  • Die Bestände von Fledermausarten sowie früher häufigen Gebäudebrüter wie z. B. Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalbe sind rückläufig und stehen auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten.
  • Der Schutz von Fledermäusen und europäischen Vogelarten sowie ihrer Nistplätze ist im § 44 Abs.1 Nr.1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) verankert
  • Alle Fledermausarten sind in den Anhängen II und/oder IV der FFH-Richtlinie aufgeführt und somit auch europarechtlich geschützt
  • Für einen effektiven Schutz dieser Tierarten ist es erforderlich, Erkenntnisse über deren Vorkommen und Verbreitung im Stadtgebiet zu erlangen

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Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 5. Juli 2013
Stadt Braunschweig, Pressestelle
Platz der Deutschen Einheit 1, 38100 Braunschweig
Telefon: (0531) 470 - 37 73, Telefax: (0531) 470 - 29 94
E-Mail: pressestelle@braunschweig.de
Internet: www.braunschweig.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juli 2013