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VÖGEL/603: Gartenvögel zeigen unterschiedliche Auswirkungen des harten Winters auf (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 27. Mai 2010 - NABU-Stunde der Gartenvögel

Feldsperling, Ringeltaube, Saatkrähe und Grünfink top - Haussperling, Star, Zaunkönig und Elster flop

Gartenvögel zeigen unterschiedliche Auswirkungen des harten Winters auf


Neumünster, 27. Mai 2010: Das endgültige Ergebnis der "Stunde der Gartenvögel" liegt für dieses Jahr vor. In Schleswig-Holstein wurden in 2.313 Gärten und Anlagen von 3.557 Personen 77.710 Vögel gezählt, das Ergebnis des Vorjahres dabei deutlich übertroffen. Die NABU-Aktion für unsere Gartenvögel bleibt damit weiterhin in der Bevölkerung unseres Bundeslandes sehr beliebt! Bundesweit zählten 38.445 Beobachter 806.688 Vögel an 23.873 Orten.

Einige Arten wie Haussperling, Star, Elster und Zaunkönig zeigten in Schleswig-Holstein gegenüber dem Vorjahr einen teils auch deutlicheren Rückgang bei der Zahl der je Garten beobachteten Tiere, andere wie Feldsperling, Saatkrähe, Ringeltaube und Grünfink konnten in unserem Bundesland im selben Zeitraum eher zulegen. Über die bisherigen Erfassungsjahre betrachtet bleibt der Bestand vieler Arten aber trotz Rückgängen in strengeren Wintern längerfristig betrachtet weitgehend stabil. Im Internet sind nun alle erhobenen Daten seit 2006 vergleichend darstellbar.

Die Verfolgung von Arten wie Elster und Rabenkrähe hat danach auch weiterhin keinen erkennbaren Einfluss auf die Bestände unserer Gartenvögel. Die Rabenkrähe konnte in ihrem Bestand - nach einem mehrere Jahre andauernden Rückgang - wieder anwachsen. Bei der Saatkrähe setzt sich der innerörtliche Anstieg fort - möglicherweise wandern immer noch Vögel aus dem für sie immer lebensfeindlicher werdenden, landwirtschaftlich geprägten Umfeld in den menschlichen Siedlungsbereich ein.

Veränderungen der Zählergebnisse in einem Jahr müssen dabei allerdings nicht zwangsläufig mit Veränderungen der Vogelbestände zusammen hängen. So wurden diesmal weniger Mauersegler und Mehlschwalben registriert, doch nach Beobachtungen der Vogelkundler waren die Insektenjäger vielerorts infolge des nass-kalten Wetters einfach weniger "unterwegs". Deswegen ist es wichtig, Langzeitdaten zu sammeln. Erst dann lassen sich punktuelle Beeinträchtigungen bei der Erfassung wie das Wetter von nachhaltig wirkenden Einflüssen trennen und Bestandstrends erkennen.

Der NABU dankt den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Land zwischen den Meeren dafür, sich eine Stunde Zeit genommen zu haben, um zu einem wichtigen Erkenntnisgewinn über unsere heimische Vogelwelt beizutragen. Erfreut ist der NABU auch darüber, dass die großen Medieninstitutionen in Schleswig-Holstein, namentlich NDR, Kieler Nachrichten, Lübecker Nachrichten und der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag sowie andere erneut ihre Unterstützung leisteten und so durch die Berichterstattung zum großen Erfolg der Aktion beitrugen.

Infos im Internet unter www.gartenvoegel-sh.de

Der Kormoran braucht Freunde! - www.Kormoranfreunde.de
NABU-Aktion "Stunde der Gartenvögel" - www.gartenvoegel-sh.de


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Quelle:
NABU Pressedienst 53/10, 27.05.2010
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2010