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VÖGEL/703: Schon 25.000 Teilnehmer bei diesjähriger "Stunde der Gartenvögel" (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 17. Mai 2011 - Umwelt/Vögel

NABU und LBV: Schon 25.000 Teilnehmer bei diesjähriger "Stunde der Gartenvögel"

Nach erster Hochrechnung mehr Bachstelzen, aber weniger Buchfinken


Berlin - Die Aktion "Stunde der Gartenvögel" hat erneut tausende von Natur- und Vogelfreunde begeistert - so das Resümee der bundesweiten Vogelzählung des NABU. Gemeinsam mit seinem Partner, dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV), hatte der Verband vom 13. bis 15. Mai zur großen Mitmach-Aktion "Stunde der Gartenvögel" aufgerufen. Deutschlandweit haben sich nach bisherigem Stand etwa 25.000 Menschen eine Stunde Zeit genommen, Vögel in Gärten und Parks gezählt, und ihre Beobachtungen den beiden Naturschutzverbänden übermittelt. Erste Ergebnisse sind seit Freitag im Internet zu sehen und können mit den Zahlen früherer Jahre verglichen werden. Die ersten Plätze belegen derzeit Haussperling, Amsel, Kohlmeise und Star. "Die erste Bilanz aus rund 15.500 Gärten quer durch Deutschland deutet bereits auf einige Überraschungen hin", kommentierte NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow die Rückschau auf die Vogelzählung in Städten und Dörfern. "Erstmals konnte sich der Buchfink hier nicht unter den zehn häufigsten Vogelarten platzieren. Uns erreichten rund ein Viertel weniger Beobachtungen, obwohl der Buchfink auch im Siedlungsraum zu den auffälligsten Vögeln zählt", so Nipkow.

Jährlich wiederholte Aktionen wie die "Stunde der Gartenvögel" können Hinweise auf großräumige Veränderungen der Vogelbestände liefern. Im englischen Sprachraum sind sie unter der Bezeichnung "Citizen Science" bereits seit längerem etabliert. Die große Datenmenge "verzeihe" auch die eine oder andere fehlerhafte Beobachtung, denn an den Aktionen beteiligen sich begeisterte Vogelfreunde - also überwiegend Laien. Neben möglichen Alarmsignalen deutet die diesjährige Aktion aber auch positive Entwicklungen an: Zu den "Gewinnern" zählen unter anderem die Bachstelze, von der seit Beginn der bundesweiten Zählung vor sechs Jahren kontinuierlich höhere Zahlen gemeldet wurden. Der Haussperling, dessen Bestandstrend schon länger negativ verläuft, scheint sich insgesamt zu stabilisieren. "Wir werden genau hinschauen, wo es zu welchen Veränderungen kommt. Nur dann lässt sich feststellen, welche Ursachen dahinter stehen und was für den Vogelschutz getan werden muss", erläutert der Vogel-Experte.

Weitere Beobachtungen können noch bis zum bis 23. Mai unter www.stunde-der-gartenvoegel.de sowie für Bayern unter www.lbv.de gemeldet werden.


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Quelle:
NABU Pressedienst Nr. 67/2011, 17.05.2011
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Mai 2011