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VÖGEL/848: Duvenstedter Brook - Brutbilanz der Kraniche 2012 (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 11. Oktober 2012

Kranichbrut erfolgreich wie noch nie

2013 wurden 13 junge Kraniche im Brook flügge



Es wird Herbst in Hamburg, welkes Laub und vorüber ziehende Trupps von Gänsen oder Kranichen lassen kein anderes Urteil mehr zu. Es wird also auch Zeit für die Kranichschützer vom Duvenstedter Brook, Bilanz über die zurückliegende Brutsaison zu ziehen und Vorbereitungen für das Jahr 2013 in Angriff zu nehmen.

"2012 war das bislang erfolgreichste Jahr für den Kranichschutz im Brook", weiß Jens-Peter Stödter zu berichten, der seit Ende 1998 für den Arbeitskreis Walddörfer beim NABU Hamburg den Schutz der störungsempfindlichen Großvögel im Norden Hamburgs koordiniert. Mindestens 12 Paare sind dieses Jahr wieder im Duvenstedter und im Hansdorfer Brook zur Brut geschritten. Doch in den meisten Jahren blieb der Bruterfolg trotzdem sehr gering. Nur ausnahmsweise sind mehr als 5 Jungvögel pro Jahr flügge geworden. Die Hauptursachen hierfür sind innerartliche Konkurrenz sowie Nesträuber, insbesondere Wildschweine, die in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Gerade im oft besuchten Duvenstedter Brook kommt es aber auch immer wieder zu Störungen durch Spaziergänger, die sich nicht an das Wegegebot im Schutzgebiet halten.

Das Jahr 2012 schien anfänglich ebenfalls nicht besonders gut zu verlaufen: Trockenheit und Wärme im April sorgten wieder für zahlreiche Brutverluste. Doch der nasskalte Mai hat dann die Wende zum Besseren gebracht: "Insgesamt sieben Kranichpaare konnten wir im Lauf des Jahres mit Nachwuchs beobachten.", so Stödter, "Ein Paar mit einem sowie sechs Paare mit jeweils zwei Jungvögeln. Macht also insgesamt 13 Jungvögel, die vermutlich auch alle flügge wurden - so viele wie noch nie!"

Außer auf Witterungsverläufe und ähnlich unbeeinflussbare Faktoren führen die Kranichschützer dieses gute Ergebnis auch auf die erfolgreiche Arbeit des NABU Arbeitskreises Walddörfer zurück. Während der Brutsaison organisieren sie alljährlich eine ehrenamtliche Naturschutzwache, die von Ende März bis Anfang Juli praktisch ständig im Gebiet präsent ist, Kraniche beobachtet, Besucher informiert und im Notfall auch mal Förster oder Flurwart zur Verstärkung holt. Und sobald im Herbst die Brunft beim Rot- und Damwild beendet ist, werden sie wieder zur Biotoppflege im Gebiet ausschwärmen, alte Entwässerungsgräben in der Moorheide verschließen oder aufkommenden Birkenbewuchs beseitigen.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 121/12, 11.10.2012
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Oktober 2012