Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → BRENNPUNKT

KOHLEALARM/028: Klimakampf und Kohlefront - mauscheln, muscheln und regieren (GRÜNE LIGA Cottbus)


GRÜNE LIGA Umweltgruppe Cottbus - Pressemitteilung, 20. Februar 2013

Betroffene protestieren in Schleife gegen Tillichs Braunkohlepolitik



Schleife, 20.02.2013. Betroffene Bürger aus dem Raum Schleife führen heute während des Besuches von Ministerpräsident Stanislaw Tillich eine Mahnwache gegen den Tagebau Nochten 2 durch. Während der Ministerpräsident in einem nicht öffentlichen Termin über Details der Tagebauplanung spricht, fordern sie vor der Tür den endgültigen Stopp der Planungen zur Umsiedlung von Dörfern wie Rohne und Mulkwitz.

"Wir stehen heute stellvertretend für die 1107 Einwender gegen den Tagebau. Der Tagebau gefährdet die Zukunft unserer Region und muss gestoppt werden. Wir verstehen nicht, warum der Besuch des Ministerpräsidenten ein Geheimtermin ist, von dem wir betroffenen Bürger nur durch Zufall und sehr kurzfristig erfahren haben." sagt Friederike Böttcher aus dem benachbarten Neustadt (Spree).

"Bei der Befragung der Menschen wurde einfach die Frage weggelassen, ob sie die Umsiedlung überhaupt wollen. Ein ergebnisoffenes Verfahren sieht anders aus." so Böttcher.

Auf Schildern und Transparenten machen die Teilnehmer des kurzfristig organisierten Protestes ihre Argumente deutlich. "Unsere Zukunft liegt in den Erneuerbaren Energien" zitiert eines der Schilder das kürzlich erschienene Vattenfall-Magazin und macht so auf die widersprüchliche Politik des Konzerns aufmerksam.

Betroffen von der Planung für den Tagebau Nochten 2 sind nicht nur Bürger, denen die Umsiedlung droht. Die unkalkulierbaren Risiken der Bergbaufolgelandschaft und die Zerstörung des Wasserhaushaltes betreffen die gesamte Region zwischen Weißwasser und Spremberg. Im Braunkohlenplanverfahren zum Tagebau Nochten II waren im vergangenen Winter Einwendungen von 1107 Bürgern sowie 105 Behörden und Verbänden eingegangen. Die sächsische Staatsregierung versucht derzeit das Verfahren schnell zu einem Ende zu führen, obwohl im Erörterungstermin ernsthafte Zweifel an der energiepolitischen Notwendigkeit des Tagebaues laut wurden.

*

Quelle:
Pressemitteilung, 20.02.2013
Herausgeber:
GRÜNE LIGA Umweltgruppe Cottbus
c/o Straße der Jugend 94, 03046 Cottbus
Telefon: 0355-4837815
E-Mail: umweltgruppe@web.de
Internet: www.lausitzer-braunkohle.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Februar 2013