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KOHLEALARM/222: Klimakampf und Kohlefront - Front an den Schloten ... (Kampagne "Ende Gelände")


Kampagne "Ende Gelände - Kohlebagger stoppen, Klima schützen!"
Pressemitteilung vom 6. und 7. Dezember 2015

Das Klima wird in den Kohlerevieren verhandelt!

1. und 2. Streich: "Ende Gelände"-AktivistInnen stören Braunkohleförderung im mitteldeutschen und rheinischen Revier / Kohleausstieg ist notwendig!


AktivistInnen des Bündnisses "Ende Gelände!" haben am Wochenende im mitteldeutschen und im rheinischen Braunkohlerevier mit Protestaktionen die Braunkohleförderung gestört und zum Teil unterbrochen. Sie fordern den Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohleverstromung und das Ende des desaströsen Kohletagebaus.

Hannah Eichberger, Pressesprecherin des Bündnisses "Ende Gelände", erklärt: "Solange die wirklichen Ursachen des Klimawandels bei Klimagipfeln nicht auf der Tagesordnung stehen, müssen wir den Klimaschutz selbst in die Hand zu nehmen."

Im Mitteldeutschen Revier besetzten AktivistInnen des Bündnisses einen Braunkohlebagger im Tagebau Vereinigtes Schleenhain (bei Leipzig). Eine Gruppe von etwa 10 Personen drang am Vormittag in das Betriebsgelände der MIBRAG AG ein und behinderten den riesigen Bagger, der daraufhin seine Arbeit einstellen musste. Die AktivistInnen zeigten ein Banner mit dem Spruch "System Change not Climate Change" und dem Logo des Bündnisses "Ende Gelände", das sich für den Ausstieg aus der Kohle einsetzt.

Im Rheinischen Braunkohlerevier blockierten AktivistInnen des Bündnisses "Ende Gelände" eine Kohlezufahrt zum Kraftwerk Niederaußem. Die ingesamt 20 AktivistInnen ketteten sich dabei teils in Lock-Ons aneinander. Andere befestigten sich in einem Tripod. Sie richten ihren Protest gegen den Abbau und die Verstromung von Braunkohle im Rheinischen Revier und weltweit. Zehn AktivistInnen wurden nach der mehrstündigen Blockade zur Personalienfeststellung auf die Polizeiwache Hürth gebracht. Inzwischen sind alle AktivistInnen wieder auf freiem Fuß.

"Um den katastrophalen Klimawandel zu verhindern, muss die Kohle im Boden bleiben", so Hannah Eichberger. "Dafür brauchen wir verbindliche Zusagen, wie sie von der Konferenz in Paris nicht zu erwarten sind. Deshalb müssen wir hier mit dem Klimaschutz beginnen."

Zwei Jahrzehnte Klimaverhandlungen haben nicht die erforderliche Reduktion der CO2-Emissionen erreicht. Auch in diesem Jahr wird der Klimagipfel das Ziel effektiven Klimaschutzes verfehlen. Ein Klimavertrag, der wirkungsvolle Sanktionsmechanismen gegen Klimasünder vorsieht, ist weit entfernt. Vollkommen ausgeblendet wird auf den Klimagipfeln der zentrale Treiber des Klimawandels: dauerhaft ist ein wachstumsbasiertes Wirtschaftsmodell mit einem endlichen Planeten und endlichen Ressourcen nicht vereinbar.

Ohne Ausstieg aus der Kohle kann ernstgemeinter Klimaschutz und Klimagerechtigkeit nicht gelingen. Darauf macht das Bündnis "Ende Gelände" mit kleineren Aktionen sowie einer massenhaften Aktion zivilen Ungehorsams Pfingsten 2016 aufmerksam.

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Pressemitteilung vom 7. Dezember 2015

Das Klima wird in den Kohlerevieren verhandelt!
3. Streich: AktivistInnen von "Ende Gelände" stören Braunkohleförderung im Lausitzer Revier / Kohleausstieg ist notwendig


AktivistInnen des Bündnisses "Ende Gelände!" haben heute morgen in den Tagebauen Jänschwalde und Welzow Süd im Lausitzer Braunkohlerevier wichtige Infrastruktur wie Abraumbagger und Transportbrücke besetzt und so die Braunkohleförderung aktiv gestört und zum Teil unterbrochen. An den Baggern befestigten sie unter anderem Banner mit der Aufschrift "Digger, hier ist Ende Gelände!" und "Hier wird das Klima verhandelt!". Sie fordern den Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohleverstromung und das Ende des desaströsen Kohletagebaus. Die Baggerbesetzung ist der Abschluss einer Aktionsreihe.

"Der Kohletagebau in der Lausitz ist ein Skandal", erklärt Hannah Eichberger, Pressesprecherin des Bündnisses Ende Gelände. "Vattenfall darf sich nicht durch einen Verkauf aus der Verantwortung stehlen, sondern muss die Braunkohlesparte stilllegen."

Im Jahr 2016 wird in der Lausitz über die Zukunft der Braunkohle entschieden. Der schwedische Konzern Vattenfall will sein Braunkohle-Geschäft verkaufen. Ein neuer Käufer würde riesige Summen in die Braunkohle investieren und neue Tagebaue in die Landschaft reißen.

"Ende Gelände ist ein Investitionsrisiko für Braunkohlekonzerne", so Hannah Eichberger. "Vattenfall will den maximalen Profit ohne Rücksicht auf Mensch und Natur oder Verantwortung für ihr bisheriges Handeln. Dem stellen wir uns entgegen. Wer in Braunkohle investiert, muss mit unserem Widerstand rechnen."

Bereits am Wochenende setzten AktivistInnen des "Ende Gelände"-Bündnisses ein Zeichen dafür, Klimaschutz selbst in die Hand zu nehmen, statt auf unzureichende Gipfelergebnisse zu warten. Mit Aktionen des zivilen Ungehorsams in weiteren Braunkohletagebauen im mitteldeutschen und rheinischen Revier forderten sie den Ausstieg aus dem Klimakiller Kohle. Die drei Aktionen stellten die AktivistInnen in den Kontext mit dem aktuell stattfindenden Weltklimagipfel und den damit einhergehend ausgerufenen Climate Games.

In der Nähe von Leipzig stoppten AktivistInnen des Bündnisses am Samstag Morgen einen Braunkohlebagger im Tagebau Vereinigtes Schleenhain (bei Leipzig). Eine Gruppe von 10 Personen drang am Vormittag in das Betriebsgelände der MIBRAG AG ein und brachte den Bagger zum Stillstand. Die AktivistInnen zeigten ein Banner mit dem Spruch "System Change, Not Climate Change!".

Wenige Stunden später blockierten AktivistInnen im Rheinischen Braunkohlerevier eine Kohlezufahrt zum Kraftwerk Niederaußem. Einige der ingesamt 20 AktivistInnen ketteten sich dabei in Lock-Ons aneinander. Andere befestigten sich in einem Tripod. Mit ihrer Aktion möchten sie ein Signal senden gegen den Abbau und die Verstromung von Braunkohle im Rheinischen Revier und weltweit.

Für Pfingsten 2016 kündigte das Bündnis "Ende Gelände" eine Massenaktion zivilen Ungehorsams in der Lausitz an. "Der Ausstieg aus der Kohle ist die Voraussetzung für Klimaschutz und globale Klimagerechtigkeit. Damit müssen wir jetzt und hier beginnen", so Hannah Eichberger.


Im Jahr 2016 wird in der Lausitz über die Zukunft der Braunkohle entschieden. Vattenfall will seine Braunkohlesparte verkaufen, anstatt sie stillzulegen. Ein neuer Investor würde investieren und neue Tagebaue in die Landschaft reißen. Doch die Kohle muss im Boden bleiben, um den katastrophalen Klimawandel zu verhindern.


Hintergrundinformationen:

Aktionserklärung zur Aktion im Mitteldeutschen Revier:
http://tinyurl.com/psg64d9

Aktionserklärung zur Aktion im Rheinischen Revier:
http://tinyurl.com/ng8qf3a

Hintergrund-Papier "Zahlen und Fakten zu Kohle und Klima":
http://tinyurl.com/h9976z3


ENDE GELÄNDE
Die Kampagne "Ende Gelände" wird an Pfingsten 2016 (13. bis 16. Mai) mit einer Massenaktion zivilen Ungehorsams die Kohlebagger im Lausitzer Braunkohlerevier stoppen. Bereits im Sommer 2015 haben über 1.500 Menschen bei Ende Gelände im Rheinischen Kohlerevier die Kohlebagger blockiert.
www.ende-gelände.org

CLIMATE GAMES
Die Climate Games sind eine Mischung aus Online- und Offline-Protesten bei denen sich die TeilnehmerInnen ausgerüstet mit Smartphones in einer Art Geländespiel an ungehorsamen Protesten gegen die fossile Industrie beteiligen.
Für die Zeit während des internationalen Klimagipfels in Paris ruft ein Netzwerk zu derartigen Spielen auf.
www.climategames.net

ausgeCO2hlt
ausgeCO2lt ist eine überregional aktive Gruppe die sich für den Braunkohleausstieg einsetzt. Sie versteht sich als eine offene Plattform, auf der sich unterschiedliche Gruppen und Einzelpersonen vernetzen, weiterbilden und gemeinsam aktiv werden können.
AusgeCO2hlt ist Teil des Bündnisses "Ende Gelände".
www.ausgeco2hlt.de

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Quelle:
Kampagne "Ende Gelände - Kohlebagger stoppen, Klima schützen!"
E-Mail: presse@ende-gelaende.org
Internet: www.ende-gelaende.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Dezember 2015

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